Der Friedensfürst

Gestern auf dem Boxhagener Platz, früher Friedrichshain, heute Friedrichshain-Kreuzberg

Wir sollen ja jetzt wieder kriegstüchtig werden, so sagt es zumindest der derzeit beliebteste Politiker dieses Landes. Was so viele Landsleute an dem Boris so toll finden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ebenso, dass wohl jemand Bundeskanzler werden wird, der meint, dass es Frieden auf dem Friedhof genug gäbe. Sein Vorname ist übrigens Friedrich, was so viel bedeutet wie „der Friedensfürst“, „der an Frieden Reiche“ oder auch „Friedensherrscher“. Nomen ist Omen, so sagt man. Manchmal soll es aber auch genau umgedreht sein. So sagt der Bulgare in mir.

Und was ist beim Betreten?

Als ich nach Berlin kam, was jetzt zugegeben einige Zeit her ist, war kaum ein Haus verschlossen. Heute ist das anders. Jetzt soll man sich “vergewissern … , dass die Tür nach Verlassen des Gebäudes ins Schloss fällt und die Tür fest verschlossen ist.” Und was ist beim Betreten?

Meint der das ernst?

Obwohl ich morgens immer ÖR-Radio höre, weiß ich manchmal nicht mehr, was ich denken soll. So weit ist die Balkanisierung schon fortgeschritten bei mir. Mit Balkanisierung meine ich, immer genau das Gegenteil von dem für wahr zu halten, was im ÖR-Radio gesagt wird. Mein Eindruck ist, dass es immer mehr Menschen nicht nur in Bulgarien, sondern auch hierzulande ganz genauso geht. Da das Gegenteil davon aber im ÖR-Radio nicht gesagt wird, bin ich mir unsicher, ob mein Eindruck richtig ist. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich verkehrt liege. Aber sicher sein kann ich mir deswegen natürlich nicht. So zum Beispiel auch nicht bei diesem Buch. Meint der Typ das wirklich ernst? Droht er uns etwa? Oder ist er nur ein schlechter Komiker? Was meinst Du?

Deutscher Selbsthass

Genauso wie Nikolai Binner war auch ich einige Zeit im “Deutschen Selbsthass-Film”, wie er es nennt, wenngleich nicht ganz so lange. Ich stimme Nikolai vollkommen zu, wenn er sagt, dass sich viele Leute in diesem Land gar nicht mit sich selbst beschäftigen und deshalb nie aus diesem Selbsthass hinauswachsen können. Laut Nikolai bedarf es eines Exorzisten, der den Deutschen von seinem Dämon befreit. Absolut hörenswertes Interview mit dem Comedian geführt von dem Kollegen Roberto De Lapuente im September vergangenen Jahres im “Sprechsaal” in Berlin-Mitte.

Tips & Empfehlungen fürs neue Jahr

Die übliche Kommunikation in diesem Land

Die Chefin einer Meinungsseite kündigt, weil jemand eine andere Meinung hat. – Der Wahnsinn!

Jetzt auch er

Wenn gar nichts mehr hilft: Nazikeule rausholen! – Der ein oder andere soll noch drauf reinfallen.

Das Kommende

Meine Empfehlung: Die Dinge unbedingt beim Wort nehmen. Damit kommt man am Weitesten.

Oder halt auf der Straße.

Manchmal hilft es auch, die Dinge weiter zu denken und/oder Eins und Eins zusammenzuzählen.

Zu Verschenken (neu)

Oder die Dinge vom Kopf auf die Füße zu stellen. Mein Tip hier: ALT ist NEU und NEU ist ALT.

Einer von vielen mit einer anderen Meinung

Die Meinungsbildung staatlich zu steuern, hat noch nie funktioniert. Deswegen mein Abrat-Rat!