Ich hatte hier schonmal über meinen alten Freund Serdar geschrieben, der bereits DIE Kurve gekriegt hat, die viele andere erst noch kriegen müssen. In obigem Video nimmt er sich Sarah vor, “so ‘ne Art Blinddarm des öffentlich/rechtlichen Fernsehens”, wie er sie nennt. Auf “so ‘ne Art Blinddarm des öffentlich/rechtlichen Fernsehens” kommt Serdar, weil die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Selbstdarstellerin Sarah Ungeimpfte mit einem Blinddarm verglichen hat, der “nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes” sei, und somit weg kann. Für mich als Ungeimpfter ist das eine Kriegserklärung, und zwar durch die personfizierte toxische Weiblichkeit. Nun ist aber so, dass man auch seine Feinde lieben soll, selbst wenn sie toxisch weiblich sind. Ich gebe zu, dass mir das bis eben schwer gefallen ist. Nachdem ich mir nun “Hasstalavista 7 – Serdar reagiert auf Dr.Bosetti” angesehen habe, fällt es mir schon viel leichter. Denn Sarah tut mir leid. Sie hatte und hat es ganz offensichtlich nicht leicht. Das verstehe ich jetzt.
Lauchzwiebeln und “Unsere Lauchzwiebeln”
In letzter Zeit ist immer öfter von “unserer Demokratie” die Rede, die verteidigt werden müsse. Als jemand, der in einer so genannten Volks-Demokratie groß geworden ist, werde ich hellhörig, wenn jemand die Demokratie für sich beansprucht. Ich werde deswegen hellhörig, weil in der Deutschen Demokratischen Republik es so war, dass die Demokratie überhaupt keine Demokratie war, schon gar keine Volks-Demokratie, sondern eine Diktatur, nämlich die Diktatur des Proletariats – und das ganz offiziell. Aufgrund dieser Erfahrung frage ich mich, was heute mit “unserer Demokratie” genau gemeint ist. Vielleicht 3G, 2G oder gar 2G+? Fest steht jedenfalls, dass man in “unserer Demokratie” dazu aufrufen durfte, die ganze Republik möge mit dem Finger auf Ungeimpfte zeigen. Umgeimpfte durften darüber hinaus mit einem Blinddarm verglichen werden, der nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes sei und somit weg kann. Weiterhin durften Ungeimpfte als Tyrannen bezeichnet werden, und zwar in Form einer angeblichen Tyrannei der Ungeimpften. Das sind nur drei Beispiele von vielen, die im “besten Deutschland, das es jemals gegeben hat” möglich waren und bis heute ungestraft sind. Sorry, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass man mir mit “unserer Demokratie” im “besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”, Gurken als Lauchzwiebeln verkaufen will. Auch wenn ich kein Fan bin, habe ich eines in Amerika gelernt: “I don’t buy it!” – “Kaufe ich nicht, selbst wenn sie im Angebot sind!”
Stefan Homburg, Aya Velázquez und Bastian Barucker am 23. Juli im “Sprechsaal”
Ich verlasse meine Höhle nur noch, wenn sich’s wirklich lohnt, wenn richtig was los ist. So wie am 23. Juli vergangenen Jahres, als im “Sprechsaal” in Berlin-Mitte die ungeschwärzten RKI-Protokolle vorgestellt wurden. Heute muss ich gar nicht raus, denn da soll sogar mal im Internet was los sein. Bereits jetzt gibt es Hacker-Angriffe auf die Übertragung des Gesprächs zwischen Elon Musk und Alice Weidel. Dann muss es wohl wichtig sein, aber auch nicht ganz ungefährlich. Vielleicht kommt, während ich mir in meiner Höhle das Gespräch anhöre, jemand aus dem Internet rausgekrabbelt, um mich zu würgen. Wer sich in Gefahr begibt, kommt bekanntlich in ihr um. Andererseits sind die verbotenen Dinge immer die spannendsten. Zumindest war das früher so. Heute ist ja alles anders. Am Ende ist mein Meeting der Anonymen Alkoholiker heute um 19 Uhr dann doch spannender.
Kulturplakatierung oder Geschwurbeltes?
Gestern habe ich mich gefragt, ob schwurbeln immer noch verpönt oder ob es mittlerweile nicht nur erlaubt sondern ganz normal geworden ist. Ich kenne praktisch niemanden mehr, der nicht schwurbelt. Dazu muss ich sagen, dass es den Begriff im Bulgarischen nicht gibt. Demzufolge gibt es in Bulgarien auch keine Schwurbler. Alle reden dort so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Tut man dies hierzulande, ist man automatisch ein Schwurbler. Zuvor hatte ich bereits darüber nachgedacht, was für ein Schwurbler ich wohl sein könnte. Da gibt es den Hardcore-Schwurbler, der ich nicht bin. Ich bin auch kein großer oder gar perfekter Schwurbler. Der kleine Schwurbler ist mir zu klein. Ein geheimer Schwurbler bin ich auch nicht. Ich bin ein gemäßigter Schwurbler! Gemäßigter Schwurbler klingt nicht nur gut, sondern fühlt sich auch gut und vor allem richtig an. Denn gemäßigt zu sein ist gerade in. Egal, ob Rebell oder Vergewaltiger – Hauptsache gemäßigt!
Wenn ich mir das zunehmend hysterische Gebaren mancher Politiker und auch Journalisten anschaue, komme ich mir immer mehr vor wie in einer Bananenrepublik. Fehlt eigentlich nur noch, dass einer die Kettensäge rausholt. Jetzt nicht um Bäume zu fällen oder Bananen zu ernten, sondern um auf andere Menschen loszugehen, zum Beispiel um einen Parteitag oder ein Interview zu verhindern. Und das nur, weil andere Menschen eine andere Meinung haben. Der Bulgare sagt dazu übrigens: “Andere Menschen – andere Ideale!” Doch zurück zu den immer hysterischer werdenden Politiker und Journalisten hierzulande, die behaupten, dass nur sie es können und nur mit ihnen alles besser wird. – Vermutlich so wie die Bananen bei Lidl immer billiger werden.
PS: Auch das können sie natürlich erklären, wie sie immer alles erklären können. Diesmal damit, dass in einer Inflation stabile Preise bereits eine Preissenkung darstellen. Damit auch derjenige, der zwar nichts mehr herstellt aber noch nicht Konkurs gegangen ist, sie sich leisten kann.
Mark Zuckerberg trägt jetzt nicht nur Locken, sondern schmeißt die sogenannten Faktenchecker bei Facebook und Meta raus. Er beendet damit nicht nur die Zensur, sondern folgt auch Donald Trump und Elon Musk. War ich bisher nicht bei FB&Co, überlege ich jetzt FB&X zu “joinen”.
Als ich noch Taxi fuhr, habe ich Sonntags immer die “Die Blaue Stunde” auf ÖR-RadioEins von und mit Serdar Somuncu gehört und mich regelmäßig über ihn aufgeregt. Warum ich mich damals über Serdar aufgeregt habe, habe ich vergessen. Offensichtlich war es nicht wichtig. Während Corona hat Serdar sich nicht nur von ÖR, sondern auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt hat er ein fulminantes Comeback, denn er geht dahin, wo es weh tut: In die Küche von Robert Habeck (Bob Habeck), in den Flieger von Annalena Baerbock (Barebogg) und auf die Bühne mit Dunja Hayali (Dumba Halali). Seine neue Serie heißt übrigens “Hasstalavista”, allerdings ohne “Baby”.