Dank Uber bin ich bestens auf die aktuelle Situation vorbereitet, denn Uber hat für mich das vorweggenommen, was jetzt auch bei Schauspielern und Schauspielerinnen angekommen ist. Sie haben plötzlich keine Arbeit mehr, und die wenige, die sie noch haben, können sie sich nicht mit kritischen Äußerungen zu irgendwelchen Maßnahmen kaputt machen lassen. Denn, auch das habe ich durch Uber gelernt, dagegen aufzustehen, bringt Null. Nur, dass ich mich für etwas entschuldigen musste, was ich gesagt oder geschrieben habe, das ist mir (noch) nicht passiert. Gut, vielleicht hing für mich einfach nicht soviel dran. Den Eindruck habe ich zumindest. Auch ohne Taxifahren, meinem Leben, genauso wie das Schauspielern das Leben von Schauspielern und Schauspielerinnen ist, habe ich (noch) irgendwas um die achthundert Euro im Monat, wovon ich meine Miete und alles andere bezahlen muss. Mein Trinkgeld generiere ich aus meinem Bauchladen, der Dank Lockdown besser läuft als zuvor, und der, das ist meine Hoffnung, wenn die Ausgangssperren greifen, nochmal besser laufen wird. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Denn das Schlimme am Totalitarismus ist ja nicht, dass Böse Böses vorhaben, sondern dass das Gutgemeinte maßlos ausgedehnt wird, bis es schließlich alles andere in der Gesellschaft verschlingt. Der oder die „total Gute“ ist auch deswegen so gefährlich, weil die total Guten bis zum letzten Moment glauben, sie seien auf der richtigen Seite. Sie sind völlig blind für die Einsicht, dass man sich selbst begrenzen oder von anderen begrenzen lassen muss – gerade in seinen besten Absichten.
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Voraussagen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Wer so wie ich, auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt Zuhause ist, dem ist klar, dass spätestens nach Verabschiedung der so genannten Bundesnotbremse gestern nun auch im Bundesrat der Willkür Tür und Tor geöffnet sind. So gesehen ist das Buch „Vom Verlust der Freiheit“ von Raymond Unger, ich habe gestern darüber geschrieben, eine Punktlandung. Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Lesen, aber so viel kann ich jetzt schon mal sagen. Ich kann es jedem wirklich nur wärmstens empfehlen. Wer noch nicht weiß, was er an den länger werdenden Abenden Zuhause anstellen soll, der sollte es sich unbedingt besorgen und natürlich auch lesen. Die meisten Buchhandlungen Berlins haben es, wie ich gestern erfahren musste, zwar nicht vorrätig, man kann es aber dort bestellen. Wovon ich abrate, ist, es im Internet bei Amazon zu ordern. Dann lieber einmal zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur nächsten Buchhandlung – Ausweis nicht vergessen! Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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