Foto&Text TaxiBerlin
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Die Gretchenfrage ist nicht von mir, sondern aus dem Faust. Bei der Gretchenfrage geht es um des Pudels Kern, so hat es Goethe formuliert, von dem der Faust ist. Heute würde man sagen um das, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Gretchenfrage in dem Stück von Goethe ist, wenn ich mich recht erinnere, wie es Faust mit der Religion hält. Die Gretchenfrage heute ist, so denke ich, wie man es mit dem Impfen hält. Aktuell sind in Norwegen 23 Menschen, unmittelbar nachdem sie geimpft worden waren, verstorben. Allesamt alte Menschen um die Achtzig, weswegen hierzulande der Tenor ist: In diesem Alter stirbt man schon mal (auch ganz ohne Impfung). Dumm ist nur, dass derjenige, der dasselbe über Achtzigjährige und Corona gesagt hat, vor kurzem noch als Menschenverachtend bezeichnet wurde. In Norwegen wird daraufhin jetzt ganz aktuell und auch ganz offiziell (also von Seiten der Regierung) älteren Menschen vom Impfen abgeraten, auch weil die Wirkung der Impfung (nicht nur bei älteren Menschen) noch gar nicht erforscht ist. Das bringt mich zurück zur Gretchenfrage von heute: Wie hältst du’s mit dem Impfen? Drei Antworten gibt es zur Auswahl:
Impfen? – Find‘ ich gut!
Impfen? – Nein Danke!
Impfen? – Ich bin doch nicht blöd!
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Trotz Schnee bin ich gerade viel mit dem Drahtesel auf den Berliner Straßen und Plätzen unterwegs. Auch als Trockener Taxifahrer komme ich einfach nicht weg von der Straße. Aber auch von Büchern komme ich nicht weg. Und damit sie sich bei mir nicht stapeln, damit mein zu hause auch weiterhin begehbar bleibt, ich wohne nämlich neuerdings auch mehr, verkaufe ich meine Bücher, betätige mich also als Buch-Antiquar. Das habe ich bereits in meinem Taxi getan, wo ich immer meinen kleinen Bauchladen in Form eines kleinen roten Kinderkoffers dabei hatte. Meinen Bauchladen habe ich schon vor einiger Zeit ins Internet verlagert, und dort ist er auch nicht mehr so klein, wie er noch im Taxi war. Vor einigen Wochen habe ich angefangen meine Bücher als Erster Berliner Bücher Bote auch auszufahren. Das hat den Vorteil, das der wissensdurstige Leser rasch an seinen Stoff kommt, denn ich bin mit meinem Drahtesel schneller als Amazon, Post und Pin. Darüber hinaus verfüge ich nach mehr als 20 Jahren als Nasser Taxifahrer jetzt als Trockener Taxifahrer über Ortskenntnisse ganz ohne GPS, von denen nicht nur ein Uber-Fahrer, der gar nichts mehr weiß, sondern auch Amazon-, Post- und Pin-Boten nur träumen können. Bisher hatte ich immerhin schon fünf Fahrten als Erster Berliner Bücher Bote und bin mit meinem Drahtesel bis Lankwitz und Marienfelde gekommen. Nun hat jemand (wie ist eigentlich die weibliche Form von jemand, jemandin?) ein Buch aus meinem Bauchladen gekauft, dem/der ich anbot, ihm/ihr das Buch als Erster Berliner Bücher Bote mit meinem Drahtesel und wie gesagt schneller als Amazon, Post und Pin persönlich vorbeizubringen. Bevor sich der/die Käufer/in melden konnte, habe ich mal in meinem analogen Autofahrer-Atlas vom StadtINFO Verlag nachgesehen und festgestellt, dass der/die Käufer/in doch ganz schön JWD also JottWieDee, wie der Berliner „janz weit draußen“ jerne abkürzt, wohnt. Die viele frische Luft, die ich bis dahin auf meinem Drahtesel eingeatmet hätte, hätte mir und meiner Corona-Abwehr mit Sicherheit gut getan. Aber das Porto als Trinkgeld und alleinige Bezahlung fürs Bringen erschien mir dann doch etwas wenig, ich bin nämlich nicht nur Trockener Taxifahrer und Biblioman, also Büchersüchtig, sondern auch ein totaler Commercial Guy. Hinzu kommt, dass ich mich möglicherweise mit dieser Zustellung, selbst und gerade auch mit meinem Drahtesel, in Gefahr begeben hätte, denn die Corona-Blockwarte und Denunzianten stehen mittlerweile an jeder Ecke. Darüber habe ich mich auch mit dem/der Käufer/in des Buches aus meinem Bauchladen ausgetauscht, denn der Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen war mir bereits in meinem Taxi das Allerwichtigste. Und das ist es bis heute geblieben, so wie auch mein Motto, dass bei mir ein jeder alles sagen darf, sogar die Wahrheit, und ich mir auch wirklich alles und jeden anhöre. Schon früher, als ich noch kein Trockener Taxifahrer war, habe ich über solche Gespräche hier auf meiner Seite berichtet, natürlich nur anonymisiert, versteht sich. Diese Tradition möchte ich fortsetzen und einmal die kurze e-mail vorlesen, die mir der/die Käufer/in eines meiner Bücher aus meinem Bauchladen gerade geschrieben hat, auch wenn sie mich damit als Ersten Berliner Bücher Boten zumindest für den Moment arbeitslos macht, aber Geld ist bekanntlich nicht alles:
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Was auf Uber-Fahrer zutrifft, trifft auch auf Angela Merkel zu. Sie weiß nichts, oder so gut wie nichts, und findet das auch noch toll. In ihrem Beraterstab befindet sich kein Soziologe, kein Jurist, kein Psychologe, kein Pädagoge, wie ich gerade erfahren musste, sondern ausschließlich Virulogen, Statistiker, Mathematiker und Physiker. Diese wiederum kennen aber noch nicht einmal die neueste Studie der Stanford-University, oder wollen sie nicht kennen, aus der hervorgeht, dass ein Lockdown nichts bringt, er praktisch wirkungslos ist. Und obwohl Angela Merkel und ihre Berater eigentlich nichts wissen, sollen die Maßnahmen nochmals verschärft werden, wird uns weiter Angst gemacht. – Und, vielleicht das allerschlimmste, die Medien betätigen sich einmal mehr als Regierungssprecher, erklären Sachen, die auch sie nicht wissen, weil unsere Regierung sie schon nicht weiß, anstelle endlich ihren Job zu machen, zu informieren und aufzuklären, den sie spätestens seit der Aufklärung hat. Wenn ich jetzt Angela Merkel übrigens in den Worten von Helmut Schmidt direkt anspreche, dann ist das natürlich nur die Spitze des Eisberges. Ausdrücklich angesprochen fühlen dürfen sich auch alle anderen Nichts-Wisser (Uber-Fahrer incl.), Für-Dumm-Verkaufer, arrogante Ignoranten und auch Denunzianten. Seid gewiss: Ihr werdet mit eurer Dummheit, mit eurer Verweigerung des Dialogs und auch mit eurer Hatz auf Andersdenkende nicht durchkommen. Die Wahrheit eures Tuns wird demnächst, ich denke ziemlich bald, ans Licht kommen. Und am Ende wird wieder das passieren, was unser Anatomie-Professor, der für die Haustiere, schon damals seinen dümmsten Studenten prophezeite: „Dann heul’n se!“ – Aber dann ist es zu spät.
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