Leben in Zeiten von Corona – Heute: Mein Leben im Tollhaus, besser Scheißhaus

 

Warschauer Straße kurz vor der Boxhagener
früher Friedrichshain / heute Friedrichshain-Kreuzberg

Als Trockener Taxifahrer, dem man die Fahrgäste geraubt hat, und der darüber hinaus auf dem Trockenen sitzt, kann ich mir keinen Döner mehr leisten, auch keinen vegetarischen. Dass ich nur schwer an ihnen vorbei komme, liegt nicht nur an dem Duft der zahlreichen Döner-Läden, sondern auch an den Schlangen davor, die mich immer Slalom laufen lassen, was gar nicht so einfach ist, weil vorm Döner die Abstandsregeln nicht zu gelten scheinen, was ich verstehe. Wenn man Hunger wird, wird selbst der Vegetarier zum Tier. Was ich nicht verstehe, ist, was der Hahn auf der Reklame für den Gemüse Kebab zu suchen hat. Möglicherweise ist es der Freund, der mit seinem Mist zum Gemüsewachstum beiträgt. Mit Mist ist also nicht der gemeint, mit dem wir alle Tag für Tag auf’s Neue bei Öffentlich/Rechtlich, Spiegel & Co konfrontiert werden, sondern richtige Scheiße, also Hühnerkacke, wenn du so willst. Das andere ist natürlich auch Scheiße. Das ist leider auch wahr. Vor der kann man sich schützen, indem man einfach das Radio ausschaltet und den Spiegel abbestellt. Die Hühnerkacke scheint mir dagegen als Dünger für’s Gemüse absolut notwendig zu sein. Und vielleicht ist das mit der anderen Kacke ja auch so. Möglicherweise ist sie sogar der notwendige Humus, auf dem demnächst Neues wächst.   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben Zeiten von Corona – Heute: Wie es aussieht, wenn die Pharmaindustrie keine Gewinne macht

Beim Taxifahren lag nur das Geld auf der Straße …

 

Jetzt pfeifen es schon die Spatzen von Dächern, will sagen, es steht bereits in der Zeitung, was Menschen, die auch nur halbwegs bei klarem Verstand sind, schon vor Monaten sagten. Beim Impfen geht es nicht nur ums Heilen, sondern vor allem wohl ums Geld verdienen. Ein Hersteller, Namen sind sicherlich austauschbar und letztendlich nur Schall und Rauch, wollte gleich mal 54,08 Euro für eine Dosis. Das sind bei 500 Impfdosen, also für halb Europa (der ein oder andere erinnert sich, Herr Gates, ja genau der mit den Computerviren, wollte sieben Milliarden impfen, ich hoffe nicht persönlich), gleich mal schlappe 27 Milliarden Euro. Ein Schnäppchen – so der Hersteller. Zum Glück gibt es heute noch Menschen, die Eins und Eins zusammenzählen können, und die auch noch wissen, dass die Forschung zur Herstellung des Impfstoffes vorzugsweise von uns allen bezahlt wird und wurde. Ein weiterer Fall von: Gewinne werden privatisiert, Verluste aber sozialisiert. Wenn ich nicht schon andere Pläne hätte, ich würde heute noch meine eigene Impfstoffproduktion in der alten Wasch-Küche bei mir im Hinterhof aufbauen. Denn Marx hatte Recht, wenn er sagte, dass das Kapital bei 20 Prozent Profit lebhaft wird, bei 50 Prozent waghalsig, es für 100 Prozent alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß stampft, und dass bei 300 Prozent Profit praktisch kein Verbrechen existiert, das das Kapital nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens. Was die eigene Impfstoffherstellung angeht, da würde ich’s machen wie der Mediziner in dem gleichnamige Bestseller von Noah Gordon, von dem ich hier den Film im Angebot habe, der immer ein bisschen Eigenpisse in seine Medizin gemischt hat. Das hat damals geholfen und kann heute nicht verkehrt sein.   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto/Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Tauwetter

Gestern so
In Berlin ist gerade Tauwetter, nicht nur was die Temperaturen angeht. Was gestern noch selbstverständlich fest zu stehen schien, ist heute bereits in Auflösung begriffen, wenn nicht gar schon Schnee von gestern. Ich will ein Beispiel machen, damit es klarer wird. Heute Nachmittag erhalte ich eine Mitteilung der größten Taxizentrale in Berlin, dass auch diese jetzt die morgige Taxi-Demo um 12 Uhr vor dem Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni unterstützt. Um ganz genau zu sein war es 15:51 Uhr, dass man mich und viele anderen Kollegen darüber informierte, dass es morgen eine Taxi-Demo gibt, deren Ziel es ist, eine Vorbestellfrist für Uber-Fahrzeuge gesetzlich einzuführen. Diese ist lange überfällig, da Uber-Fahrzeuge sich nicht an die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht halten. Würden sie sich dran halten, würde das Geschäftsmodell von Uber, soweit man überhaupt von einem Geschäftsmodell reden kann, sofort in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Dass überhaupt diese rechtsfreien Räume für die kriminellen Machenschaften von Uber existieren, haben wir unseren Politikern zu verdanken. Vielen Dank, liebe Politiker, für ihr Komplettversagen. Wie hoch ist ihr Preis? Was kosten Sie? Reicht’s für eine Villa am Schwarzen Meer ala Putin, oder ist es “nur” die abgelegte Hütte des früheren Botschafters der USA (wie hieß der gleich noch mal? Grenell oder …?) in Dahlem, die jetzt von unserem Gesundheitsminister, Pharmalobbyisten und früheren Bankkaufmann bewohnt wird? Oder werden Sie schon wie früher die IMs der Stasi mit einer Kunstledertasche und einem feuchten Händedruck abgespeist? Doch zurück zur morgigen Taxi-Demo, die bereits vor sieben bis acht Wochen angemeldet wurde, und zwar von ganz normalen Taxikollegen, die noch nicht auf dem Trockenen sitzen so wie ich. Bei einem so wichtigen, um nicht zu sagen existentiellen Thema wäre zu erwarten gewesen, dass unsere so genannten Interessenvertreter von Anfang an mit im Boot sitzen. Dem ist nicht so, sondern im Gegenteil. Keine 24 Stunden vor der Demo, genau waren es 20 Stunden und 9 Minuten, werden wir durch die größte Taxi-Zentrale über sie informiert. Jetzt mal im Ernst: Wenn du solche Interessenvertreter hast, dann brauchst du keine Politiker mehr, dann brauchst du praktisch gar nichts mehr. Wir leben wahrlich in besonderen Zeiten. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute in Auslösung begriffen, wenn es sich nicht bereits aufgelöst hat, und zwar in Luft.     Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Heute so
Fotos&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Was Attila Hildmann mit “Seks v bolschom Gorode” und “Globalisierung verstehen” zu tun hat

 

Frisch gefunden

Mit meinem Taxi hätte ich auch Attila Hildmann befördert, schließlich haben Taxis, im Gegensatz zu Uber-Fahrzeugen, nicht nur die Tarif- sondern auch die Beförderungspflicht. Und vielleicht saß mir der Vegane Koch Attila Hildmann im Taxi, und er hat sich nur nicht vorgestellt. Jedenfalls hätte ich mir auch Attila Hildmann angehört, was er zu sagen hat. Vor allem hätte mich interessiert, warum er so tickt, wie er eben tickt. Dass ich damit nicht automatisch seine Ansichten übernehme, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber wir leben in besonderen Zeiten, in denen Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist, deswegen dieser Hinweis. Für viele Menschen ist Attila Hildmann ein rotes Tuch. Manche fühlen sich regelrecht von ihm bedroht. Da würde mich interessieren, ob sie sich von dieser einen Person bedroht fühlen, oder eher von dem Umstand, dass dieser Person so viele zuhören. Ich tippe auf letzteres. Ich habe keine Angst vor Attila Hildmann, und ich fühle mich auch weder von ihm noch von seinen Zuhörern bedroht. Zuhören ist eine hohe Kunst. Dass sie viele nicht beherrschen, ist schlimm genug. Bedroht fühlen sich, so meine Erfahrung, vor allem Menschen, die ähnliche Gedanken haben, diese aber nicht wahrhaben wollen. Zurück zu mir: Seit knapp einem Jahr bin ich ein Trockener Taxifahrer, dem man die Fahrgäste geraubt hat, und seit Neuestem sitze ich darüber hinaus auf dem Trockenen, habe nur noch Ausgaben aber keine Einnahmen mehr. Deswegen treibt es mich jeden Tag aufs Neue raus auf die Straße, meiner Universität und auch mein Tatort, um Sachen zu finden, die ich verkaufen kann. Gestern nun habe ich obige drei Dinge gefunden. Ein Buch von dem Veganen Koch Attila Hildmann, 18 DVDs “Sex and the City” auf Russisch und “Globalisierung verstehen” von Thomas L. Friedman. Für letzteres habe ich auch schon einen Interessenten, wobei mir nicht klar ist, was man heute an der so genannten Globalisierung noch nicht verstanden haben kann, nachdem sie nun schon einige Zeit nach hinten losgeht. Trotzdem freue ich mich, dass ich “Globalisierung verstehen” schon so gut wie verkauft habe, oder vielleicht tauschen wir auch nur. Tauschen ist das Kommende, nur dass du es schon mal gehört hast. Da “Globalisierung verstehen” praktisch schon weg ist, bleiben nur noch die 18 DVDs “Sex and the City” auf Russisch und das Buch von Attila Hildmann mit dem schönen Titel “Vegan for fun” für dich übrig. Mach mir ein Angebot, wenn dich eins davon interessiert. Kaufst du beides zusammen, gibt es Rabatt. Das ist doch klar. Und wohnst du in Berlin, bringe ich dir die Sachen vorbei, wenn du magst. Dann höre ich auch dir zu, denn der Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen fehlt mir derzeit am meisten. Überleg es dir, aber überleg nicht zu lange. Die Kombination Atilla Hildmann “Vegan for fun” und “Sex and the City” (auf Russisch wohlgemerkt!) gibt es nur bei mir.   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben und Zeiten von Corona – Heute: Facebook- und Uber-Freie-Zonen

Facebook- und Uber-Freie-Zonen sind möglich

Facebook hat seine Nachrichtenseiten in Australien abgeschaltet, weil Facebook für die Nachrichten bezahlen soll, wie es sich gehört. Jetzt gibt es in Australien jede Menge Australier, die ohne Nachrichten sind. Oder mit anderen Worten: Ein privater Anbieter entscheidet, ob du an wichtige Nachrichten herankommst, wie beispielsweise die in Australien wütenden Waldbrände und auch neueste Neuigkeiten über Corona. Dass Facebook damit unter Umständen Menschenleben gefährdet, ist dem Konzern egal. Das mag den ein oder anderen überraschen, mich nicht. Facebook war für mich von Anfang an Teufelszeug, deswegen ist meine Seite auch Facebook-Freie-Zone. Mit Uber verhält es sich ähnlich. Ist Uber eigentlich immer noch “Geiz ist geil”? Ich bin da gerade nicht auf dem Laufenden. Auf jeden Fall war Uber irgendwann mal  neu, obwohl Uber gar keine neue Idee hat. Praktisch hat Uber noch nicht einmal ein Geschäftsmodell, wenn das Zerstören von etwas Funktionierendem, das Taxi, nicht schon als Geschäftsmodell durchgeht. Kaputt machen ist Krieg, nichts anderes. Fürs Zerstören nimmt Uber knapp 30 Prozent, vom Umsatz wohlgemerkt! Eine Taxizentrale, die dasselbe macht wie Uber, den Kontakt zwischen Fahrgast und Taxi herstellen, nimmt viel viel weniger und völlig Umsatzunabhängig. Nehmen tut man also gerne, nicht nur Uber, sondern auch Facebook. Facebook nimmt deine Daten, die du gerne gibst, und verkauft sie weiter. Du gibst sehr gerne und sogar ganz umsonst. Beim Bezahlen sieht es bei Facebook, wie der aktuelle Fall in Australien zeigt, schon anders aus. Zahlen sollen andere. Das Übliche: Gewinne werden privatisiert, Verluste werden dagegen gerne sozialisiert.  Nur die schönsten Dinge gibt es umsonst auf dieser Welt, das ist nicht neu, für alles andere musst du bezahlen. Neu ist, dass große Konzerne plötzlich entscheiden, ob du an Nachrichten herankommst oder nicht. Deine Daten werden zwischenzeitlich weiter abgesaugt. In Zukunft, wenn es das Taxi nicht mehr gibt, entscheidet Uber über den Preis, der im Gegensatz zum Taxi keiner Kontrolle unterliegt, ob du dir eine Beförderung mit einem Uber noch leisten kannst oder eher nicht. Was das aktuelle Beispiel von Facebook in Australien zeigt, ist, wie einfach es ist, Blutsauger wie Facebook und Uber loszuwerden. Am Ende ziehen sie sich einfach zurück. Man muss sie nur trockenlegen, bevor sie uns trockenlegen. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Solche Radfahrer konnte ich noch nie leiden

 

Als ich noch kein Trockener Taxifahrer war, der auf dem Trockenen sitzt, stand ich mit meinem Taxi auch immer mal wieder am Brandenburger Tor, um genauer zu sein vorm Hotel Adlon. Früher bin ich auch regelmäßig mit meinem Taxi durchs Brandenburger Tor durchgefahren, später dann mit dem Fahrrad. Einen triftigen Grund brauchte ich dafür nie, und natürlich auch keine Maske. Heutzutage kann es schon mal passieren, dass man am Brandenburger Tor angehalten wird die Dame in obigem Video, während andere munter weiter radeln dürfen, aber das nur nebenbei. Natürlich kann es auch sein, dass die Frau “nur” angehalten wurde, weil sie keine Maske trägt. Oder ist möglicherweise das Rad der Dame geklaut? Die Polizei, den Freund und Helfer, wird die Frau ja nicht ohne Grund erst an- und dann festhalten und mitnehmen. Die Dame wird schon irgendetwas ausgefressen haben. Sie erregt sich doch nicht umsonst so sehr, oder gar nur weil sieben oder acht Polizisten um sie herumstehen! Ich meine, die sind doch nur zu ihrer Sicherheit da. Am Ende ist sie richtig frech zu unseren Polizisten geworden. Hast du das auch mitbekommen?!? Die gehört in die Psychiatrie, die Frau, oder am besten gleich weggesperrt. Solche aggressiven Radfahrer konnte ich noch nie leiden …      Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Der Überbringer schlechter Nachrichten

 

Seit knapp einem Jahr bin ich nun schon ein Trockener Taxifahrer, dem man die Fahrgäste geraubt hat, und seit Neuestem sitze ich auch auf dem Trockenem, weil ich keine Einnahmen sondern nur noch Ausgaben habe. Trotzdem ist es nicht die Kohle, die ich am meisten vermisse. Am meisten fehlt mit der geistige Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen. Viel habe ich von meinen Fahrgästen gelernt, unter ihnen war auch Hans-Joachim Maaz, der Therapeut meines Vertrauens, der in obigem aktuellen Video interviewt wird. Wie bei mir in meinem Taxi, so halte ich es hier auf meiner Seite. Ich höre mir alles und jeden an, und ein jeder darf alles sagen – sogar die Wahrheit. Dass es DIE Wahrheit nicht gibt, das weiß auch ich. Was es aber gibt, dass sind immer tiefere Wahrheiten. Das ist auch wahr. Dass ich dadurch, dass ich mir anderen Meinungen anhöre oder hier veröffentliche, heißt nicht, dass ich sie zu 100 Prozent teile. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wir leben in besonderen Zeiten, in denen Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist. Es scheint auch nicht mehr selbstverständlich zu sein, dass der, der auf der Suche nach Wahrheiten ist, sich selbstverständlich und unbedingt auch mit Verschwörungstheorien beschäftigen muss. Gute Journalisten haben das von jeher gemacht und sollten dies insbesondere auch in diesen Tagen tun. Das meint auch Hans-Joachim Maaz, für den darüber hinaus bestimmte Maßnahmen und Entscheidungen so absurd, so gestört, so krank sind, dass sich jeder halbwegs vernünftige Mensch, so wie ich, fragt: Was ist denn hier los? Das kann doch nicht wahr sein! Was ich nicht wusste, ist, dass das kein Versehen ist, sondern Absicht. Es wird mittlerweile so gelogen, solche absurden Maßnahmen ergriffen, dass die Menschen protestieren und sich aufregen sollen, so Hans-Joachim Maaz. Die Gesellschaft soll gespalten werden, und zwar in zwei sich zunehmend feindselig gegenüberstehende Gruppierungen, denn damit ist man beschäftigt. Und damit ist auch jeder Einzelne der Verantwortung scheinbar enthoben, sich selbst nach dem eigenen Lebensziel, der eigenen Lebensform zu fragen, und erst recht die Diskussion über die vorliegende gesellschaftliche Fehlentwicklung zu führen. Die Zukunft der Gesellschaft wird nicht mehr demokratisch und in einem großen Diskurs ausgetragen, so Hans-Joachim Maaz weiter, der das Ende der Demokratie schon gekommen sieht, denn es herrscht bereits ein autoritäres System. Das mag sich für den ein oder anderen verstörend anhören, deckt sich aber auch mit meinem Beobachtungen und erscheint mir auch nur folgerichtig. Dem Ende des Taxis und dem damit verbundenen Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen, kann nur das Ende der Demokratie folgen. Was jetzt noch fehlt, ist, dass nicht die Verantwortlichen bestraft werden, sondern wie so oft die Überbringer der schlechten Nachricht. “Der Überbringer schlechter Nachrichten wird geköpft.” – So war es früher. Ich bin gespannt, wie es heute ist. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Der Faustgruß – Eine Coronakonforme Geste

 

Eine berechtigte Frage

Fast wäre auch dieser allerneueste Corona Schwachsinn an mir vorbeigegangen, weil ich praktisch gar nicht mehr raus gehe. Und nach Katar kann ich schon gar nicht, dazu fehlt mir das Kleingeld. Ich muss auch mehr aufpassen, dass ich keinen Kartarrh bekomme. Einen Kater hatte ich schon ewig nicht mehr, dafür jede Menge Kopfschmerzen. Das liegt vor allem daran, dass ich die Chiffren der Zeit nicht mehr verstehe, nicht mehr verstehen will, wahrscheinlich weil ich ein Mensch von früher bin. Da gab es den Hitlergruß, der mit dem der Faustgruß aber nichts zu tun hat, oder? Sicher scheint zu sein, dass der Faustgruß eine “Corona-konforme Geste” ist. Auch so ein neues Wort, dass ich bisher nicht kannte, mich aber zu der Frage bringt: Wenn der Faustgruß eine “Corona-konforme Geste” ist, was war dann der Hitlergruß? Eine “Nazi-konforme Geste”? Oder eine “Faschismus-konforme Geste”? Auf jeden Fall schien der Hitlergruß “Hitler-konform” gewesen zu sein. Wobei Hitler und die Nazis sich den Gruß bei den Römern abgeguckt haben, bei denen es “Ave Caesar” hieß, und wobei man den rechten Arm ausstreckte. Selbst die Bundeswehr sieht darin kein strafrechtliches Verhalten, und die muss es wissen. Bleibt nur noch die Frage, woher jetzt dieser Faustgruß kommt? Ich tippe auf die Kommunisten, oder auf Trump, der es vermutlich nur von den Kommunisten geklaut hat, wie er praktisch alles irgendwo geklaut hat. Da ist dieser Biden natürlich ganz anders, klauen hat der nicht nötig. Doch zurück zum Faustgruß, der gerade voll im Trend liegt, oder mit anderen Worten der allerneueste Scheiß ist. Vielleicht steckt hinter dem doch mehr als gedacht. Ich meine, stell dir vor, die ganze Corona-Geschichte ist von den Kommunisten unterwandert, und zwar von den Chinesischen. Jedenfalls scheint mir das die Richtung zu sein, in die die ganze Sache gehen soll. Praktisch so wie damals, als Egon Krenz nach China gereist ist, um sich den chinesischen Weg in der Praxis vorführen zu lassen. Wozu man früher Panzer brauchte, das erledigen heute Kameras. China soll voll von ihnen sein. Und wer sich heute noch über Punkte in Flensburg ärgert, wird sich bald über Punkte auf seinem Wohlverhalten-Konto freuen. Deswegen empfiehlt es sich heute schon anzufangen, denn früh übt sich, was eine Meister im Wohlverhalten werden will. Mach alles, was man dir sagt, und zwar zu 150 Prozent, sei “Corona-konform”: trage deine Maske, halte Abstand zu deinen Nächsten (deine Nächstenliebe war sowieso schon immer geheuchelt! in Wahrheit fröhnst du der Fernstenliebe, und das schon lange.), sei brav und lass dich impfen, demonstriere nicht sondern denunziere deinen Nachbarn und mache den Faustgruß und andere sinnlose konforme Gesten. Frage vor allem nicht: Warum? Weshalb? Wieso? Wer fragt, macht sich verdächtig, ist bald raus aus dem Corona-Spiel. Vertraue DER Wissenschaft (es gibt nur DIE eine) und höre auf deinen Führer respektive Führerin. Ich weiß, die heißen heute anders. Aber das ist egal. Hauptsache du weißt, was ich ich meine.    Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Meine Therapeutentasche

So sieht sie aus
Neulich traf ich einen Kollegen, den ich nur alle paar Jahre treffe, meist auf der Straße, unserem gemeinsamen Tatort. Obwohl ich den Kollegen nur alle paar Jahre dort treffe, kennen wir einander ganz gut, haben einen Draht zueinander. Deswegen war es keine wirkliche Überraschung, dass er meine schwarze Ledertasche (Foto oben) als Therapeutentasche bezeichnete, obwohl er die gar nicht kennt bei mir. Dass er sie nicht kennt, nicht kennen kann, liegt daran, dass er sie nie zuvor gesehen hat, weil wir uns wie gesagt nur alle paar Jahre ganz zufällig in unserem gemeinsamen Kiez über den Weg. Meine Therapeutentasche habe ich zwar jetzt schon einige Zeit, aber nicht immer dabei, sondern nur wenn ich im Einsatz bin. Das war ich bis vor jetzt knapp einem Jahr in meinem Taxi, meine letzte Schicht bin ich Anfang März gefahren. Seitdem bin ich nicht nur ein Trockener Taxifahrer, dem die Fahrgäste abhanden kamen, sondern sitze auch auf dem Trockenen, weil ich zwar immer noch Ausgaben aber keine Einnahmen mehr habe. Damit sich daran etwas ändert, fahre ich selbst bei Schnee und Eis die Bücher aus meinem Bauchladen aus, bringe meinen Kunden als Erster Berliner Bücher Bote oder auch Bücherando ihren Einkauf schneller als Amazon und Co erlaubt bis an die Haustür, denn die meisten Menschen sind zu hause in diesen Tagen, oder falls nicht, bis an den Briefkasten, wenn dieser zugänglich ist. Meist passen die Bücher in meine Therapeutentasche, aber nicht immer. Aktuell habe ich beispielsweise drei Bände Marx “Das Kapital” vom Dietz Verlag verkauft, dazu noch Machiavellis “Der Fürst”, dafür ist meine Therapeutentasche definitiv zu klein, so dass ich wohl zweimal fahren muss. Aber das schaffe ich. Klassiker sind gerade der große Renner in meinem Bauchladen, in den ich nahezu täglich neue Bücher einstelle, wenn dies die Straße hergibt. Neben Marx und Machiavelli verkaufen sich auch Kafka und die Brüder Grimm wie geschnitten Brot (Foto). Die drei Bände Marx vom DDR Dietz Verlag habe ich übrigens neulich auf der Straße im Prenzlauer Berg gefunden, ich habe hier darüber berichtet. Zu den erwähnten Ausgaben, die ich gerade habe, gehört auch der Arztbesuch zur Verlängerung meines Taxischeins. Ich mache das, weil man nie weiß, was kommt, und vielleicht brauche ich den Taxischein noch einmal, mit dem ich auch Kranken- und Mietwagen fahren kann. Was nun den Arztbesuch angeht, da hatte mich der Kollege, den ich nur alle paar Jahre treffe, vorgewarnt, dass die Ärzte da heutzutage allesamt nur Cash nehmen würden, so wie das früher, also vor vielen Jahren, auch im Taxi der Fall war. Da ich sowieso alles nur Cash bezahle, war das keine großes Ding für mich. Einen Hunni muss man übrig haben für sowas, auch wenn das viele Bände Marx, Machiavelli und Gebrüder Grimm bedeutet. Neulich bei einem Treffen der Trockenen Taxifahrer berichtete ein Trockener Kollege darüber, wie er sein neues Auto Cash bezahlt hat. Bis heute denke ich darüber nach, wie viele Bände Marx und, na du weißt schon, ich ausfahren muss mit meiner Therapeutentasche, um ein neues Auto Cash bezahlen zu können. Mit der, also mit meiner Therapeutentasche, helfe ich nicht nur meinen Kunden, indem ich ihnen ihre Bücher bringe, sondern auch mir selbst. Das ist leider auch wahr in diesen traurigen Tagen. Alles nur, damit ich mir den Doktor leisten kann und vielleicht irgendwann ein neues Auto oder, wenn es dafür nicht reichen sollte, wenigstens einen gebrauchten Esel, den ich dann auch zur Therapie mit einsetzen kann.       Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Fotos&Text TaxiBerlin