Bericht aus Bulgarien (126)

 

Am 21.April hat das höchste deutsche Gericht, der Bundesgerichtshof, UBER in letzter Instanz für illegal erklärt. UBER, das Unternehmen, dem ich meine Arbeitslosigkeit zu verdanken habe, Corona war nur der Anlass, über dessen Fahrer die altehrwürdige ZEIT neulich noch schrieb: „Sie beuten sich selbst aus und brechen Regeln“, macht trotzdem munter weiter, und das jetzt sogar im ZDF, also Öffentlich/Rechtlich, die mit dem Bildungsauftrag. Da „Aus dem Tagebuch eines UBER-Fahrers“ dem gemeinen Bulgaren nicht zugemutet werden kann, vermutlich weil UBER in Bulgarien verboten ist, jedenfalls kann ich hier in den Schluchten des Balkans nur den Trailer sehen, was ich als großes Glück empfinde, hat sich ein Leser meines Blogs in der Heimat bereiterklärt, sich das öffentlich/rechtliche UBER-Machwerk anzusehen, möglicherweise das Einzige, was von dem großen Pauperisierer aus Amerika bleiben wird, um es für meine Leser und mich in Worte zu fassen. Hier sein Bericht:

„Kurze Zusammenfassung bis jetzt: Ein UBER-Fahrer ist der Mensch, der jeden versteht und alle Gäste schütten ihm natürlich ihr Herz aus. Ein UBER-Fahrer ist also ein echter Gutmensch voller Empathie, der jedem Gast auch über das Fahren hinaus hilft. So spinnt sich eine kurze Geschichte eines Gastes an die andere. Also, fahre UBER und spare den Psychotherapeut. Ein böser Taxi-Fahrer bewirft ihn völlig unbegründet mit einem Döner, als er ihn als UBER-Fahrer identifiziert, am Ende der Episode ein anderer mit einem Kaffee-Becher. Beide rufen „Scheiß UBER!“. Aber auch der UBER-Gutmensch hat private Beziehungsprobleme mit seiner schwangeren Freundin. Über das Finanzielle, die Absicherung eines „Selbstständigen“, erfährt man nichts. Mal sehen ob sich da was ändert. Denke aber eher nicht. Falls es was Besonderes gibt, maile ich es dir.“

Ich danke dem Leser meines Blogs für diese höchstinteressante Kurzzusammenfassung. Ich habe meinerseits am 29.04. eine e-mail ans ZDF mit folgendem Inhalt geschickt:

„Der Bundesgerichtshof, das höchste deutsche Gericht, hat am 21.04.2022, also Donnerstag vergangener Woche, die Berufung von Uber abgelehnt. Uber ist in seiner jetzigen Form illegal, und das bereits seit 2019.

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wie das ZDF auf die Idee zu der Serie gekommen ist, da allgemein bekannt ist, dass Uber illegal ist hierzulande.

Und wie reagieren Sie auf das aktuelle Urteil des höchsten deutschen Gerichtes, des Bundesgerichtshofes, das Uber in der Form, in der das Unternehmen auch in Ihrer Serie dargestellt ist, nun auch in letzter Instanz für illegal erklärt hat.“

Bin gespannt auf die Antwort vom ZDF, das mit dem Bildungsauftrag.

Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (125)

Am heutigen Tag der Arbeit möchte ich einen aktuellen Text veröffentlichen, bevor er gleich nicht mehr aktuell ist, zu dem ich mich nach dem Auftritt von Florence Gaub bei Markus Lanz genötigt gesehen habe. Ich hatte bereits mehrfach geschrieben, dass mein Schreiben an erster Stelle Notwehr ist. Den folgenden in Notwehr geschriebenen Text habe ich verschiedenen Zeitungen angeboten, unter anderem der Berliner am 19.April. Am 20.April erschien dort „Vielleicht sind die Russen ja doch auch Europäer?“ von André Mielke, der sich auch mit dem Auftritt von Florence Gaub bei Markus Lanz beschäftigt. Bereits im Untertitel entschuldigt sich der Autor für seine Zeilen, indem er sie „Ein paar politisch inkorrekte Gedanken“ nennt. Der Leser soll also das, was André Mielke geschrieben hat, bloß nicht Ernst nehmen, denn das, was er zu sagen hat, ist gar nicht so gemeint. Zur Sicherheit, damit es auch jeder mitbekommt, versieht er seine berechtigte Kritik, die er auch nicht Kritik nennt, dazu fehlt ihm offensichtlich der Mut, mit einem Fragezeichen. Vermutlich will er auch morgen noch bei Öffentlich/Rechtlich auftreten, alleine dieser Umstand wäre „na ja, kritikwürdig“. Im Prinzip glaubt der Autor wohl an die Richtigkeit des im ZDF Gesagten, denn was sollte es anderes als richtig sein. André Mielke macht also nur Spaß, es scheint nur niemand darüber zu lachen. Denn es ist in Wahrheit ein altes Phänomen, das sich schon vor vielen Jahren in unserem Land breit gemacht hat, dementsprechend abgenutzt ist, und nicht nur beim geschriebenen Wort, sondern bei allem, was sich Kunst nennt: Kunst kann heutzutage Alles und Nichts bedeuten – in den allermeisten Fällen bedeutet sie Nichts. So wie auch die Worte von André Mielke – leider. Alles, was ich in dem folgenden Text über den Auftritt von Florence Gaub sage, meine ich genauso, wie ich es schreibe. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wir leben in besonderen Zeiten, in denen Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist. Am besten, du liest selbst, ich muss rasch meine GEZ-Überweisung fertig machen, damit mir auch in Zukunft kein völkerverhetzter Hass auf Öffentlich/Rechtlich, die mit dem Bildungsauftrag, entgeht.

(Mutmaßlich ernst gemeinter aktueller anarchistischer Aufkleber in den Straßen von Sofia/Bulgarien)
Kein Putin
Kein Asow
Keine Nato
Ohne Krieg

Die Naziversteher
Ein Appell für den Frieden

Der Gutmensch in der Heimat tritt in vielen Gestalten auf. Die neueste Spielart des Gutmenschentums ist die des Naziverstehers. Natürlich nicht des Nazis im eigenen Land, das ist klar. Das wäre des Guten zu viel, denn jeder, der vom Mainstream abweicht, ist in der Welt des Gutmenschen ja praktisch ein Nazi. Nein, der Gutmensch versteht nur den Nazi anderswo, so wie er gerne die Welt an ihrem anderen Ende rettet. Die Rede ist von den Asow-Brigaden. Während im Inland SS-Runen und Hakenkreuz justitiable sind, sind sie für den heimischen Gutmenschen in der Ukraine kein Problem, denn diese Nazis kämpfen für das Gute. Und überhaupt: Wer ein Nazi ist, bestimmt der Gutmensch. Dass es in der Ukraine Nazis gibt, und dass diese darüber hinaus oftmals schwer bewaffnet sind, das wird von den wenigsten Gutmenschen geleugnet. Obwohl, den ein oder anderen wird es wohl geben, der auch das nicht wahrhaben will, weswegen man alle Gutmenschen, würde man sich ihrer Corona-Logik bedienen, nach der alle Maßnahmen-Kritiker automatisch Corona-Leugner sind, auch als Nazi-Leugner bezeichnen könnte. Aber so weit wollen wir nicht gehen, man muss nicht jeden Unsinn mitmachen.

Während in der Heimat Spaziergänger neulich noch verunglimpft wurden, weil angeblich Nazis auch spazieren gehen, sind Nazi-Kämpfer in der Ukraine unproblematisch, weil sie nicht an der Macht sind, so das Argument. An der Macht ist ein Schauspieler, was jetzt auch nicht neu ist. Ein anderer Schauspieler im Präsidentenamt hatte schon mal begonnen probeweise, also „off the record“, die Sowjetunion zu bombardieren. Heute darf sogar ganz offiziell und „on the record“ im öffentlich/rechtlichen Fernsehen gesagt werden, dass auch wenn Russen europäisch aussehen, es keine Europäer sind. Der gemeine Russe ist aber nicht nur ein Betrüger, der sich europäisch verkleidet, der Wolf im Schafspelz sozusagen, sondern er hat, wie sollte es anders sein, auch eine andere Beziehung zu Gewalt und zum Tod, ist also praktisch ein Untermensch mit einem Messer zwischen den Zähnen, mit dem er nach Lust und Laune Frauen und Kinder abschlachtet, so der Subtext der Aussage, das Unausgesprochene zwischen den Zeilen.

Dem wurde vom Moderator, auch er ein guter und vor allem wohlerzogener Mensch, immerhin tätigte eine Frau diese Aussage, nicht widersprochen. Alles von unseren Gebühren, bestens angelegt in Kriegspropaganda für unterbelichtete Warmduscher, die für den Frieden zu allem bereit sind, sogar zum kalt Duschen. Einige von ihnen würden auch gerne selbst in den Krieg ziehen, eine Möglichkeit, die bei der Dame etwas kurz kam, weswegen ich es hier nachholen möchte. Wem kalt duschen für den Frieden nicht ausreicht, muss sich nicht beeilen, denn der Krieg wird möglicherweise noch eine Weile dauern. Aber nicht, weil erst einmal zwangsverpflichtete Ukrainer an der Front verheizt werden, weswegen diesmal kaum junge Männer bei uns ankommen. Nein, nicht deswegen, sondern wegen den unterschiedlichen Interessen, und da an erster Stelle die der Amerikaner.

Denn in dem Stellvertreterkrieg geht es nicht um Werte, wie gerne behauptet wird, sondern um Interessen. Und das Interesse der „Fuck the EU“ Amerikaner ist jetzt, da der Krieg endlich einmal angefangen hat, dass dieser möglichst lange währt, so wie der Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, um nur ein Beispiel zu nennen. Damals hat die USA beiden Kriegsparteien Waffen verkauft, was für den Amerikaner praktisch war, denn der Krieg fand am anderen Ende der Welt statt. Auch der Amerikaner hilft, genauso wie der Gutmensch, am liebsten am andere Ende Welt aus. Stell dir vor, es ist Krieg und „Land of  the Free – Home of the Brave“ geht nicht hin, gilt bei diesem Krieg einmal mehr, denn des Amerikaners zuhause bleibt wie bei vielen Kriegen zuvor unberührt: Vietnam, Irak, Serbien, Jemen, Afghanistan … – Ein schnelles Kriegsende, möglicherweise durch Verhandlungen, ist Gift für alle Kriegsprofiteure, genauso wie ein Ende der Plandemie Gift für alle Coronaprofiteure wäre. Da geht es dem militärisch-industriellem Komplex wie dem medizinisch-pharmazeutischem. An einem Krieg, respektive an einer Spritze, verdient er sich nur dumm. An einem langen Krieg, respektive einem Impf-Abo, dumm und dämlich. Außerdem will man danach noch die Gegenmittel verkaufen beziehungsweise vom Wiederaufbau profitieren.

Möglicherweise ist das der Grund, dass Völker verhetzende USA- und NATO-Versteherinnen und keine Militärs und Kriegsexperten in unseren Talk-Shows sitzen. Einer der größten Experten auf dem Gebiet des Krieges war Carl von Clausewitz, von dem der Ausspruch stammt, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. Weniger bekannt ist seine monumentale Abhandlung „Vom Kriege“, welche von seiner Frau herausgegeben wurde. Nach ihrer Lektüre empfehle ich Öffentlich/Rechtlich Frauen wie Marie von Clausewitz anstelle von Florence Gaub zu befragen, bei der sich Annalena Baerbock möglicherweise bei ihrer Doktorarbeit bedient hat, weswegen man auch auf unsere Außenministerin in Talk Shows gerne verzichten kann – dann doch lieber das „Original“.

Wer nach dem ewigen Naziverstehen, dem nicht enden wollenden Haltung zeigen, natürlich nur die „richtige“, und der auch vor Öffentlich/Rechtlich nicht Halt machenden Volksverhetzung in den hinter uns liegenden Hasswochen noch den Kopf und die Zeit zum Lesen hat, dem empfehle ich einen Blick in das Kapitel „Der Krieg ist ein Instrument der Politik“ in „Vom Kriege“ von Carl von Clausewitz, der davon ausging, „dass der Krieg nur ein Teil des politischen Verkehrs sei, also durchaus nichts Selbständiges“:

„Man weiß freilich, dass der Krieg nur durch den politischen Verkehr der Regierenden und der Völker hervorgerufen wird; aber gewöhnlich denkt man sich die Sache so, dass mit ihm jener Verkehr aufhöre und ein ganz anderer Zustand eintrete, welcher nur seinen eigenen Gesetzen unterworfen sei.

Wir behaupten dagegen, der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel. Wir sagen mit Einmischung anderer Mittel, um damit zugleich zu behaupten, dass dieser politische Verkehr durch den Krieg selbst nicht aufhört, nicht in etwas ganz anderes verwandelt wird, sondern dass er in seinem Wesen fortbesteht, wie auch seine Mittel gestaltet sein mögen, denen er sich bedient, und dass die Hauptlinien, an welchen die kriegerischen Ereignisse fortlaufen und gebunden sind, nur seine Lineamente sind, die sich zwischen den Krieg durch bis zum Frieden fortziehen. Und wie wäre es anders denkbar? Hören denn mit diplomatischen Noten je die politischen Verhältnisse verschiedener Völker und Regierungen auf? Ist nicht der Krieg bloß eine andere Art von Schrift und Sprache ihres Denkens? Er hat freilich seine eigene Grammatik, aber nicht seine eigene Logik. 

Hiernach kann der Krieg niemals von dem politischen Verkehr getrennt werden, und wenn dies in der Betrachtung irgendwo geschieht, werden gewissermaßen die Fäden des Verhältnisses zerrissen, und es entsteht ein sinn- und zweckloses Ding.“

Der Krieg in der Ukraine ist dabei zu einem solchen „sinn- und zwecklosen Ding“, oder wegen mir auch zu einem „totalen Krieg“ zu werden, mit dem sich jene gut auskennen, die andere zu Untermenschen erklären, die andere Seite des Naziverstehers sozusagen. Der ein oder andere von ihnen wird sich erinnern: Am Ende hat auch in Afghanistan die Diplomatie gesiegt, mussten sich die Amerikaner mit den Taliban an einen Tisch setzen. Wenn sein Krieg schon kein Erfolg war, so konnte er immerhin erfolgreich abziehen. Gewonnen hat weder der Amerikaner noch der Taliban, denn Gewinner gibt es in keinem Krieg. In einem Krieg gibt es neben den wenigen Profiteuren vor allem eines zahlreich: Opfer. Und damit es nicht jeden Tag weitere Opfer gibt, sollten sich auch die Kriegsparteien des Ukrainekriegs an einen Tisch setzen, die Diplomatie sprechen lassen, je früher desto besser, so wie Clausewitz es bereits empfahl, auch gegen den Widerstand der Kriegsprofiteure und ihren Kriegspropagandistinnen. Damit dies gelingen kann, sollte allerdings der Naziversteher aufhören, marodierende Nazis zu verstehen, und sollte vor allem das von unser aller Gebühren finanzierte öffentlich/rechtliche Fernsehen, das mit dem Bildungsauftrag, anfangen Unterhändler und Vermittlerinnen anstelle von Hasspredigern und Spalterinnen einzuladen.

Möglicherweise bin ich mit meiner Forderung bereits pro-russisch oder gar ein Nazi. Ich weiß es nicht, und ich habe auch keinen Einfluss darauf. In diesem Fall kann ich nur hoffen, dass auch ich von den Naziverstehenden Gutmenschen verstanden werde.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (124)

So sieht es aus, wenn man im Krieg ist

Wie es aussieht, bin ich jetzt auch Kriegsteilnehmer. Mein Ministerpräsident Kiril Petkow, unser einer „Harvard Boy“, und der Ukrainische Präsident, der Schauspieler, haben sich auf eine enge militärische Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und der Ukraine geeinigt. So schnell kann’s gehen, und man ist mit im Krieg.

Aus dem Radio erfahre ich weiter, dass sich niemand Sorgen machen muss. Es wird auch in Zukunft genug Gas, Benzin und zu essen geben – nur zu einem anderen Preis. Auf so eine Aussage muss man erst einmal kommen. Sie ist von meinem Finanzminister Assen Wassilev, unser zweiter „Harvard Boy“.

Nochmal bei der Nummer Eins getankt – bezahlt in Rubel Lewa

Zwei andere „Harvard Boys“ heißen Klaus und Mark. Neulich habe ich „The Social Network“ (auf bulgarisch: „sozialnata mrescha“) über Facebook und Mark Sugarhill gesehen. Was für ein kranker Typ! – Mindestens so krank wie Klaus Schwab von unserer Weltschattenregierung, dem Weltwirtschaftsforum. Wenn ich den Klaus sehe, was ich zu vermeiden suche, frage ich mich, ob der überhaupt noch lebt, oder ob er schon tot ist. Er kommt mir vor, als wäre er aus einem Mausoleum entflohen. Vermutlich hat er sogar eins, so wie Bill Gates. Menschen aus Fleisch und Blut sind mit Sicherheit beide nicht.

Brillanter Film über einen kranken Menschen

Doch zurück zum Bulgarischen Nationalradio „Christo Botew“, wo nach unseren beiden „Harvard Boys“ ein Politikpsychologe zu Wort kommt, der den beiden „völlige Verblödung“ attestiert, ganz einfach deswegen weil 70 Prozent der Bulgarien gegen eine Beteiligung Bulgariens am Krieg sind und deswegen auch schon auf die Straße gingen. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass es im Staatlichen Bulgarischen Radio kein Vorchecking gibt, dann war es diese Aussage des Politikpsychologen, den ich mich auch für Deutschland wünsche.

Unabhängigkeit & Neutralität für Bulgarien

Auf bulgarisch hört sich „völlige Verblödung“ noch besser an, und zwar so: „kretinism pülen“ – genial. Die Moderatorin war sprachlos, so dass der Politikpsychologe gleich weiter reden konnte. Er rechnet mit Neuwahlen noch im Mai. Ich gehe von Großdemonstrationen nach dem 1.Mai aus, der auch in Bulgarien Feiertag ist, und wo der Bulgare traditionell im Café sitzt.

Bulgarien – Zone des Friedens

Was nicht im Radio zu Wort kam, genauso wie Corona – dieser Krieg ging offensichtlich sang- und klanglos zu Ende (zumindest für den Moment, er wird wohl demnächst wieder aktiviert werden), war das bulgarische Orakel, weswegen ich es hier nachhole. Das bulgarische Orakel besagt, dass der, der sich mit dem Bulgaren verbündet, garantiert den Krieg verliert, und das sind nach der EU und der NATO nun die Ukrainer.

Der Antichrist mit dem Schwert

Das Bulgarische Orakel stand beim Ukrainischen Präsidenten offensichtlich nicht im Drehbuch. So etwas passiert. Sein bester Mann, auch ein Schauspieler, ist ja in Berlin. Melnyk kommt übrigens von Mühle. Nur falls sich jemand wundert, dass der Herr gebetsmühlenartig zum Krieg anstelle zu Verhandlungen aufruft. Melnyks permanenter krankhafter Völkerverhetzender Russenhass (seine Hetze nur „russophob“ zu nennen, wäre ein Euphemismus) dürfte allerdings schon nicht mehr auf seinen Namen, sondern ebenfalls auf seine „völlige Verblödung“ zurückzuführen sein.

Irgendwo da

Zurück zu mir. Ich habe sogleich meinen Kampfanzug angezogen und meine Sachen gepackt, also ins Auto. Damit fahre ich wenn’s hart auf hart kommt aber nicht an die Front, sondern ins Gebirge. Dort habe ich mir letztes Jahr einen Bunker Blockhütte gebaut gefunden, für alle Fälle.

Meine Bunker Blockhütte – es muss noch etwas gemacht werden

Apropos Block Blog: Ein Leser meines Blogs hatte mir ein Messer geschickt. Das nehme ich auch mit. Ein Messer zu verschenken, soll ein schlechtes Zeichen sein, fiel ihm später ein. Ich würde das so nicht sagen. Es ist eher ein Zeichen für schlechte Zeiten.

Fotos&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (123)

Geschlossenen Schranken bei Uber in Sofia

Wegen eines Hackerangriffs arbeitet die Bulgarische Post nicht, und zwar komplett. Man kann seit Tagen nichts auf der Post erledigen, nicht mal, so wie ich, einen Brief abschicken, und das landesweit. Außer mich scheint das aber niemanden zu stören. Und selbst mich stört es nicht wirklich. Es stört eigentlich nur den Deutschen in mir, der immer seine Ordnung braucht. Aber selbst der Deutsche in mir ist nach fast einem Jahr in Bulgarien praktisch verschwunden, vermutlich abgestorben, so denke ich mitunter. Bis ich wieder eines besseren belehrt werde, wenn der Deutsche in mir sich wieder aus der Deckung wagt. Beispielsweise jetzt, wo ich die Post zum wiederholten Mal unverrichteter Dinge verlassen muss.

Der Deutsche in mir braucht immer seine Ordnung und seine Regeln, an die sich auch alle halten. Das war auch der Grund, dass ich nach Bulgarien gegangen bin, weil sich in Deutschland niemand mehr an die Regeln gehalten hat. Da habe ich mir damals gesagt, es war vor ziemlich genau einem Jahr, wenn das so ist, dass sich niemand mehr an die Regeln hält, der Fachbegriff dafür ist „Balkanisierung“, dann kann ich auch gleich nach Bulgarien gehen, also an die Quelle aller „Balkanisierung“.

Einer, der sich nicht an die Regeln gehalten hat und bis heute nicht hält, um jetzt nur ein Beispiel zu nennen, ist Uber, die illegale Taxi-Konkurrenz aus Amerika, der ich zu verdanken habe, dass ich arbeitslos bin. Mit Uber ist es so, dass das Unternehmen seit Jahren verboten ist in Deutschland, aber trotzdem weitermacht. Der Bulgare würde sagen: „Kein Geld für Benzin, aber fährt trotzdem.“ – Das bulgarische Wunder! Am 21. April, also letzte Woche, hat nun der Bundesgerichtshof, das höchste deutsche Gericht, in letzter Instanz bestätigt, dass Uber illegal ist.

In Bulgarien, wo Uber ebenfalls illegal ist, bleiben bei dem Unternehmen aus dem Silikon Valley schon seit Jahren die Schranken unten. Aber nicht nur das. Der Uber-Zentrale, die sich direkt neben der Universitätskrankenhaus „Sofiamed“ befindet, wurden auch die Stromkabel gekappt. Möglicherweise der Grund, dass sich Uber hier an die Regeln hält, im Gegensatz zu Deutschland. Jetzt, wo Bulgarien von zwei jungen Männern regiert wird, die in Harvard studiert haben, ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit ist, dass Uber auch in Bulgarien freie Fahrt hat, obwohl es eigentlich verboten ist. Und wo kämen wir denn da hin, wenn sich plötzlich ausgerechnet der gemeine Bulgare an Regeln hält.

Die Geschichte mit Uber in Bulgarien, dass Uber verboten ist und dann auch wirklich verboten ist, ist eine Ausnahme, ein Relikt aus der „guten alten Zeit“. In Zukunft wird es so sein, dass immer öfter das Gegenteil von dem gilt, was Recht ist. Als halber Deutsche finde ich es einerseits schön, dass in Deutschland keine Kabel gekappt werden, was wäre das wieder für eine Unordnung, sondern dass man in der Heimat mit gutem Beispiel vorangeht, so dass Uber jetzt auch das Urteil des höchsten deutschen Gerichtes von letzter Woche ignorieren kann, das in letzter Instanz bestätigt hat, dass Uber illegal ist.

Andererseits gebe ich zu bedenken, dass wenn es so ist, dass man sich darauf verlassen kann, dass immer das Gegenteil von dem gilt, was das Recht sagt und was Gerichte urteilen, wie seit einiger Zeit in Deutschland, die „Balkanisierung“ nicht wirklich verstanden wurde. Denn „Balkanisierung“ bedeutet, dass man sich auf nichts verlassen kann. Beispielsweise auch nicht darauf, dass einem am Ende nicht doch die Kabel gekappt werden.

Kabellos rechtskonform neben dem Universitätsklinikum

Fotos&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (122)

Einschusslöcher mit Fahrplan

Der (noch) bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow, einer unserer „Harvard Boys“, der andere ist Finanzminister, war noch nicht in Kiew angekommen, da hatte der Russe dem Bulgaren bereits den Gashahn abgedreht.

Ganz genau war es wohl so, dass Petkow noch gar nicht losgeflogen war, aber das sind solche Feinheiten, die interessiert am Ende, also wenn der Krieg vorbei ist, niemanden mehr.

Der wäre vielleicht schon vorbei, wenn der Russe den Gashahn früher abgedreht hätte, und zwar im Winter. Das habe ich heute in einem Café aufgeschnappt.

Dazu muss man wissen, dass das Café in Bulgarien das ist, was in Deutschland der Stammtisch ist. Auf jeden Fall sitzen hier die Leute gerne im Café, und jetzt sogar draußen und ohne Gasheizung.

Aber nicht, weil der Russe das Gas abgedreht hat, sondern weil in Bulgarien schon Sommer ist. Hätte der Russe den Gashahn in der Woche vor Ostern abgedreht, wäre hier die Revolution ausgebrochen, und zwar die Caféhaus-Revolution. Ich glaube, so war die Bemerkung gemeint.

Aber hat man je von einer Caféhaus-Revolution gehört? Und dann noch in Bulgarien? Nicht nur die Revolution ist ausgefallen beim Bulgaren, sondern auch der Zugverkehr. Jedenfalls fahren nun auch keine Züge mehr.

In Bulgarien ist es wirklich fünf vor 12, und das schon seit Jahren. Wer sich bis jetzt nicht ins Ausland evakuiert hat, der evakuiert sich auch nicht mehr. Und an allem ist nur dieser Putin schuld! Wie war jetzt gleich nochmal sein Gesundheitszustand? In Deutschland scheint das ein wichtiges Thema zu sein: der Gesundheitszustand von Putin.

In Bulgarien interessiert das keine Sau. Den Bulgaren interessiert auch nicht, warum nur ihm und dem Polen das Gas abgestellt wurde, denn der Bulgare weiß noch, was „Teile und Herrsche“ bedeutet.

Überhaupt interessiert sich der Bulgare nur für sich selbst, deswegen will er dem Ukrainer auch keine Waffen liefern. Zum Ukrainer-Glück gibt es den Deutschen, der zwar nicht weiß, was „schwere Waffen“ sind, sich dafür aber mit dem Ringtausch auskennt. Neue deutsche Waffen für den Slowenen, damit der dem Ukrainer seine alten gibt – genial.

Ich kannte Ringtausch bisher nur beim Wohnen. Aber vielleicht kommt das als nächstes:

Der Deutsche zieht beim Bulgaren ein und der Bulgare beim Deutschen, ja nein, geht nicht, dann ist es ja kein Ringtausch. Der Bulgare muss zum Ukrainer, und der Ukrainer wohnt dann in Deutschland. Das ist keine schlechte Idee, vor allem dass der Deutsche nach Bulgarien zieht.

Bulgarien – das Land der Überraschungen, und der garantiert kalten Duschen, jetzt wo Putin persönlich den Gashahn abgedreht hat.

Man muss eigentlich nur hinkommen, also nach Bulgarien, dem Paradies für alle „Kalt duschen für den Frieden“ Warmduscher. Aber nicht nur das. Nachdem Putin den Gashahn zu spät abgedreht und deswegen die Caféhaus-Revolution ausgefallen ist, kann nur noch das permanente kalt Duschen den Krieg beenden.

Jetzt hilft einzig der Ringtausch: Deutsche Warmduscher an die bulgarische Kaltduscher-Front und Bulgaren in die Ukraine, was dem gemeinen Bulgaren nichts ausmacht, weil der sich wie gesagt nur für sich selber interessiert.

PS: Nachdem ich gestern Butter gekauft habe, werde ich heute meine Gasflasche auffüllen – was man hat, hat man.

Fotos&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (121)

 

Musk kauft Twitter – Ich kaufe Butter

Gestern, ich kam gerade vom Dorf zurück, erfahre ich aus dem Bulgarischen Nationalradio „Christo Botew“, dass Elon Musk Twitter gekauft hat. Ich hatte mir im Dorfkonsum ein Stück Deutsche Butter und ein Weißbrot gekauft. Für die Butter habe ich sieben Lewa (drei Euro fünfzig) hinlegen müssen. Das Brot gab’s nicht gratis dazu, das Brot hat noch mal ein Lewa fünfzig (75 Cent) gekostet. Hört sich nicht viel an, vor allem wenn man es mit den 44 Milliarden vergleicht, die Elon Musk für Twitter bezahlt hat, aber sind zusammen auch immerhin acht Lewa und 50 Stotinki (vier Euro 25 Cent). Dann fiel mir plötzlich ein, dass das neue Mantra „Du wirst nichts mehr besitzen, und du wirst glücklich sein“ lautet. Ich rief sogleich beim Bulgarischen Radio an und kam auch sofort durch. Ein Vorchecking findet dort ja nicht statt, wie auch, wenn alle Bulgaren im Ausland sind. Jedenfalls konnte ich allen Hörern vom Nationalradio „Christo Botew“ wissen lassen, dass ich glücklich bin, ganz ohne Twitter, weil ich mir gerade ein Brot und ein Stück Butter gekauft habe und beides sogar bezahlen konnte. Später war dem Radio zu entnehmen, dass der (noch) bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow gerade nach Kiew abgereist sei, während in Bulgarien Menschen gegen die hohen Preise auf die Straße gehen, die sie nicht mehr bezahlen können.

PS: Über meine Sommerdusche, was ich gestern versprochen hatte, schreibe ich morgen.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (120)

 

Bulgaria – One Star!
(Not Germany – Ten Points!)

Ein Leser meines Blogs, der nächsten Monat nach Bulgarien kommen wird, liest gerade „111 Gründe, Bulgarien zu lieben“, wie ich soeben erfahre. Ein Buch, das ich bisher nicht kannte. Da ich mir nicht sicher bin, was ich davon halten soll, veröffentliche ich obiges Foto und wiederhole noch einmal mein Motto: Niemand kommt der Toiletten wegen nach Bulgarien, genauso wie niemand des Wetters wegen nach Berlin gekommen ist. Hier ist gerade Ostern vorbei, und auch der Winter hat sich damit endgültig verabschiedet. Gefühlt hat bereits der Sommer begonnen, und ich habe dementsprechend gestern meine Sommer-Dusche installiert, über die ich morgen berichten werde.

Foto&Text TaxiBerlin