Meine Stadt, meine Menschen

Aktuelles Graffito in der Rudolfstraße in Friedrichshain

Gerade lese ich mal wieder “Holzfällen. Eine Erregung”, in dem der Autor Thomas Bernhard seine Hassliebe zu seiner Stadt Wien und den Menschen in ihr beschreibt. Diese Beschreibung hat mich erneut sofort angesprochen, denn mich verbindet eine ähnliche Hassliebe mit Berlin und den Menschen hier. Deswegen möchte ich aus Thomas Bernhards “Holzfällen. Eine Erregung” zitieren und ersetze dabei einfach Wien mit Berlin: “… und dachte während des Laufens, dass diese Stadt, durch die ich laufe, so entsetzlich ich sie immer empfinde, immer empfunden habe, für mich doch die beste Stadt ist, dieses verhasste, mir immer verhasst gewesene Berlin, mir aufeinmal jetzt wieder doch das beste, mein bestes Berlin ist und dass diese Menschen, die ich immer gehasst habe und die ich hasse und die ich immer hassen werde, doch die besten Menschen sind, dass ich sie hasse, aber dass sie rührend sind, dass ich Berlin hasse und dass es doch rührend ist, dass ich diese Menschen verfluche und doch lieben muss und ich dachte, während ich durch Mitte lief, dass diese Stadt doch meine Stadt ist und immer meine Stadt sein wird und dass diese Menschen meine Menschen sind und immer meine Menschen sein werden …”.

“Werde, der Du bist!” (Nietzsche) vs. “Werde Friseur!” (Regierung)

Aktuelle Werbung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

Tausende, vermutlich eher Hunderttausende wenn nicht gar Millionen, in unserem Land sind gerade dabei, ihre Arbeit zu verlieren. Da kommt die Kampagne des zuständigen Ministeriums gerade recht. Friseur André schöpft demnach seine Leidenschaft für seinen Beruf vor allem aus der Arbeit mit seinen Gästen, was ich bestätigen kann. Als es noch Fahrgäste gab und ich noch Taxifahrer war, war es bei mir genauso. Für mich kommt der Hinweis der Bundesregierung leider zu spät. Aber die, die demnächst bei Volkswagen, Ford & Co ihre Arbeit verlieren, die können doch Friseur werden. Ob dies ihnen erlaubt, der zu sein, der sie immer sein wollten? Find’s heraus!

Butter statt Bunker

Aktuelles Graffito in der Holteistraße in Berlin-Friedrichshain

Bunker sind der neueste heiße Scheiß. Bald soll es sogar eine Bunker-App geben. Vermutlich wird die genauso gut funktionieren wie die Corona-App – oder der neue Flughafen. Die Antwort auf die Frage, wo der nächste Bunker ist, gibt es zehn Jahre später. Das Problem ist nur, dass die Raketen vom Russen keine zehn Minuten brauchen. Auch Preppern, also das Horten von Lebensmitteln, ist im Kommen. Was gestern nur geistesgestörten Verschwörungstherotikern vorbehalten war, wird der nächste große Trend für alle. Der Vorteil vom Preppern ist, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, irgendwelche gehorteten Lebensmittel zu finden als den nicht vorhandenen Bunker.

Muttis Memoiren

Heute erscheinen Muttis Memoiren “Freiheit”. Dazu muss man wissen, dass Mutti aus dem Osten kommt. Sie kennt also Orwells “1984” nicht und weiß dementsprechend nicht, dass Freiheit Sklaverei ist. In dem Buch mit 750 Seiten erwähnt Mutti auch ihr obiges Lieblingsbuch. Früher, als Mutti noch Bundeskanzlerin war, sagten viele, dass sie das gar nicht so schlecht machen würde. Und das stimmt, insbesondere was ihre Russlandpolitik angeht. Manche wünschen sich deswegen Mutti bis heute sogar zurück. Bald werden sich so einige den Zauderer Olaf zurückwünschen, wenn er demnächst nicht mehr Bundeskanzler sein wird. Memoiren wird der Olaf aber wohl nicht schreiben. Dafür sind sein Gedächtnis und sein Erinnerungsvermögen einfach zu schlecht.

Totensonntag in Berlin

Fehrbelliner Straße in Berlin-Mitte

Der gestrige Totensonntag war alles andere als tot in Berlin. Der Tag war sehr mild, und nachdem der Regen aufgehört hatte, trieb es viele Menschen auf die Straße. Später am Abend dann das übliche Bild in den Hauseingängen. Ist man hierzulande obdachlos, ist man immer selber Schuld. Kommt ein Obdachloser vom anderen Ende der Welt, kümmert man sich um ihn. In Bulgarien, wo ich immer mehr Zeit verbringe, gibt es nur wenige Obdachlose. Das liegt daran, dass man dort meist in den eigenen vier Wänden lebt und nicht zur Miete. In der deutschen Hauptstadt, wo sich immer weniger ihre Miete leisten können, werden es immer mehr. Obiger Obdachloser hatte sich am gestrigen Totensonntag eine Kerze aufgestellt. Vielleicht wurde sie ihm auch aufgestellt. Wer weiß? So lange die Kerze brennt, kann man sicher sein, dass er noch lebt. Wenn sie erloschen ist, sollte man vielleicht mal nachschauen, ob der Obdachlose vor der Haustür nicht schon tot ist.

The Big Schabowski Reloaded

Galeria Kaufhof im Ring-Center 2

“Sofort, unverzüglich” – mit diesen Worten ist Günter Schabowski berühmt geworden, weswegen er auch The Big Schabowski genannt wird. Weniger bekannt ist, dass Günter Schabowski nicht nur Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung von Ost-Berlin war, sondern auch Journalist. Genau war Günter Schabowski Chefredakteur des SED-Zentralorgans Neues Deutschland. Praktisch das, was heute die Süddeutsche und der Spiegel sind. Es ist also kein neues Phänomen, dass Journalisten wie Steffen Hebestreit plötzlich in der Bundespressekonferenz sitzen. Und das nicht als Journalist, sondern als derjenige, der die vollständig unverständliche Politik der Regierenden erklären soll. Zugegeben, ein Job eher für Hochstapler und Taschenspieler. Möglicherweise wird man ihn deswegen irgendwann auch The Big Hebestreit nennen. Vielleicht kommt es aber anders, und er wird vorher Botschafter, so wie Steffen Seibert in der deutschen Botschaft in Israel. Wurde Steffen Seibert eigentlich schon aus Tel Aviv evakuiert? Ich frage das auch, weil in der Heimat jede Hand gebraucht wird. Genau genommen ist es aber schon zu spät. Denn pünktlich zu 35 Jahre Mauerfall feiert The Big Schabowski sein Comeback. Diesmal wird aber keine Grenze oder Mauer geöffnet, sondern Fabriken und Geschäfte “dauerhaft geschlossen”, und zwar unverzüglich, “ab sofort”.

Stell dir vor, der Dritte Weltkrieg hat begonnen und du hast nichts mitbekommen davon

Finowstraße im Friedrichshain

Der frühere Armeechef der Ukraine und aktueller ukrainischer Botschafter in Großbritannien sagt: “Ich glaube, dass wir im Jahr 2024 absolut davon ausgehen können, dass der Dritte Weltkrieg begonnen hat.” So stand es zumindest gestern in der Berliner Zeitung. Das Multipolar-Magazin meint: “Es ist Zeit”. Zeit für Verhandlungen mit Russland, denn der Krieg in der Ukraine ist verloren und eine weitere Eskalation, nur um vermeintlich das Gesicht zu wahren, verantwortungslos und reiner Selbstmord. Was meinst du? Oder hast du noch gar nichts mitbekommen von alledem?

Die Einschläge kommen näher

Auf einem Berliner U-Bahnhof

In den Köpfen ist der Krieg längst angekommen, und nun auch auf Berliner U-Bahnhöfen. In den USA ist man (mal wieder) einen Schritt weiter. In US-Medien wird der Ukraine-Krieg direkt beim Namen genannt: Stellvertreterkrieg. Laut der New York Times unterstützt die Biden-Administration die Kiewer Regierung mit Waffen und Geld, da dies eine Möglichkeit sei, Russland zu schwächen, ohne es direkt anzugreifen. Die Vereinigten Staaten setzen gezielt den ukrainischen Patriotismus als Waffe ein und opfere ukrainische Menschenleben – möglicherweise bis zum letzten Ukrainer.

Paul-Ehrlich-Institut gar nicht ehrlich

“Wir bleiben auf jeden Fall dran an diesem Thema”, so endet diese aktuelle und absolut sehenswerte Doku des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) über Impfschäden, die es offiziell gar nicht gibt, nicht geben darf. Deswegen existiert das Thema für viele auch gar nicht. War schließlich “nur ein Piks” und “praktisch nebenwirkungsfrei”. In der Praxis sieht das leider ganz anders aus. Da scheint es so zu sein, dass mehr Menschen Impfgeschädigte als an Corona Verstorbene kennen.