Während es in Berlin drei große Denkmäler für die Sowjetische Armee gibt, das bekannteste im Tiergarten, ein weiteres in Treptow und dann noch eins in Pankow, gibt es in der bulgarischen Hauptstadt Sofia nur eins. Aktuell sieht es so aus, die Aufnahme entstand am Dienstag. Das merkwürdige an der Schändung des Denkmals war, dass die abgebrochenen Teile immer noch herumlagen. Nicht merkwürdig, sondern geschichtsvergessen ist, dass es wegen dem Krieg in der Ukraine entfernt werden soll, obwohl in der Sowjetischen Armee aka Rote Armee auch Ukrainer gekämpft haben. Wäre es nicht logischer, rein russische Denkmäler zu entfernen? Mit dieser Frage beschäftigt sich mein neuer Beitrag “Aus den Augen aus dem Sinn?” in der Online Zeitung “schwarz auf weiß” von Paul Brandenburg.
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Mehrfach habe ich alteingesessenen Medien wie beispielsweise dem Spiegel, der Süddeutschen und auch der Neuen Zürcher Artikel über Bulgarien angeboten. Immer war die Antwort, dass man nur Beiträge der eigenen Journalisten veröffentlichen würde. Diese waren und sind bis heute Mangelware, und die eigenen Journalisten sind oft gar nicht in Bulgarien, sondern berichten aus Istanbul, Belgrad oder Bukarest über Bulgarien. Zum Glück gibt es jetzt die neue Online Zeitung “schwarz auf weiß” von Paul Brandenburg, die heute einen ersten Artikel von mir mit dem Titel „Bulgarien als Zone des Friedens“ veröffentlicht hat. Jeder hat nun die Möglichkeit zu vergleichen zwischen alteingesessenen Medien, die zwar über Geld verfügen, deren Journalisten aber oft gar nicht am Ort des Geschehens sind, und einer Online Zeitung, die sich über Spenden finanziert und deren Berichterstatter am Puls der Zeit sind. Ich beispielsweise war auf praktisch jeder Friedensdemo im letzten Jahr in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Obige Aufnahme entstand zum Beispiel am 6. April vor dem bulgarischen Parlament, im Hintergrund sieht man die Kuppeln der Alexander-Newski-Kathedrale, einem Wahrzeichen der bulgarischen Hauptstadt. Friedensdemonstrationen sind nichts Neues in Bulgarien. Neu ist, dass sie nicht von der Partei “Wiedergeburt” organisiert werden, sondern von Bürgerinitiativen. Die letzte gab es am vergangenen Sonntag, nicht nur in Sofia, sondern darüber hinaus zeitgleich in sechs anderen bulgarischen Städten, darunter in der zweitgrößten Stadt Plowdiw und auch in Varna am Schwarzen Meer. Für mich als in Deutschland sozialisierter ist es, unabhängig davon wer die Demonstration organisiert, immer wieder aufs Neue eine tolle Erfahrung zu sehen, dass die Berichterstattung in Bulgarien selbst weitestgehend neutral ist. Dementsprechend kommen die Demonstranten auch ungefiltert zu Wort, so wie es sich in einer Demokratie gehört. Sie werden auch nicht von Journalisten vorgeführt, wie dies in der Heimat an der Tagesordnung ist. Die Arbeit dieser Journalisten, besser “Journalisten”, bereitet mir körperliche Schmerzen. Mit meiner Arbeit setze ich mich zur Wehr gegen ihre falsche und verlogene Berichterstattung. Ich freue mich, wenn meine Berichte auch in Zukunft ungefiltert erscheinen, beispielsweise bei Paul Brandenburgs “schwarz auf weiß”.
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Die Dinge sind in Bulgarien nicht immer nur umgedreht, sondern auch einfacher. Ein Beispiel: In Bulgarien gibt es weiterhin nur zwei Geschlechter. Die Dame, die da auf der Bank raucht, ist eine Frau. Die Herren Petko und Pentcho Slawejkow neben ihr, übrigens Schriftstellervater mit Schriftstellersohn, sind Männer. Beim Gendern der Sprache geht man den umgedrehten Weg. Bei den Berufsbezeichnungen gibt es jetzt nur noch die männliche Form. Wer sich darüber beklagt, gilt als von gestern. Sternchen, Strich und Binnenirgendwas sind gänzlich unbekannt. Kein Scheiß jetzt!
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