Foto&Text TaxiBerlin
Bin mir gerade nicht sicher, ob ich der erste bin, dem es gelungen ist, nein, nicht den Yeti, aber immerhin doch den Schnee von heute zu fotografieren, wo es doch üblich ist, über den Schnee von gestern, sprich Corona, zu “informieren”. Aber am besten, du siehst es dir selbst einmal an, ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte, und fünf nach Adam Riese mindestens fünftausend “mit” und “im Zusammenhang mit”, na, du weißt schon …
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Immer mehr können immer weniger über Corona hören und fragen sich deswegen, was wohl nach Corona kommt. Als Taxifahrer, der viele Jahre auf der Straße praktisch gelebt hat, weiß ich das natürlich, nicht umsonst nenne ich die Straße meine Universität, genauso wie ein Friseur und eine Hure das weiß, die aber auch und aus gutem Grund, genauso wie ich, gerade aus dem Verkehr gezogen sind. Überhaupt sind Menschen mit Lebenserfahrung heute leider nicht mehr gefragt. Lieber fragt man irgendeine KI, also künstliche Intelligenz, obwohl deren Intelligenz nur künstlich ist, wie der Name es schon sagt. Wenn du wirklich wissen willst, wie es im Leben läuft, dann frag eine Hure, einen Friseur oder eben einen Taxifahrer. Das sind meist Menschen, die einiges erlebt haben in ihrem Leben, denn niemand wird als Hure, Friseur oder Taxifahrer geboren, und keiner antwortet auf die Frage, was er mal werden möchte, mit Hure, Friseur oder Taxifahrer. Wohl auch, weil ihnen da so einiges zu Ohren kommt, worauf der ein oder andere aus gutem Grund gerne verzichtet. Die Hure, der Friseur und auch der Taxifahrer, wenn sie richtig gut sind, hören sich alles an, so wie ich in meinem Taxi, weil sich alles anhören nicht nur dem anderen hilft, also dem, der spricht, sondern auch dem, der zuhört, und darüber hinaus ist es noch dem Geschäft förderlich. Wobei man dazu sagen muss, dass wir, also Hure, Friseur und Taxifahrer, uns nie etwas anhören nur des Geschäftes wegen. So ist es nicht, dafür sind wir viel zu klug. Wir tun dies wie gesagt, damit der andere sich besser fühlt, und wir im besten Fall noch etwas dazu lernen. Das war mir persönlich immer das wichtigste, dazuzulernen, sowohl neue Straßen, als auch neue Fahrgäste mit neuen Problemen. Der Taxifahrer, aber auch der Friseur und die Hure, ist, das ist nicht neu, der preiswertere Therapeut, das Taxi allerdings die teurere Wärmestube, was aktuell wieder von Bedeutung ist, wo draußen endlich mal wieder Schnee liegt und die Temperaturen unter Null liegen. Was die Leute angeht, zu denen du gehen kannst und auch sollst, wenn du nicht weiter weißt im Leben, dann sind das natürlich nicht nur Huren, Friseure und Taxifahrer. Ganz allgemein und aus eigener Lebenserfahrung rate ich zu Menschen, die selber oft in ihrem Leben auf die Schnauze gefallen sind und nicht nur, weil es glatt war so wie jetzt, aber die danach wieder aufgestanden sind, weiter gegangen sind oder gar ein neues Leben begonnen haben. Doch zurück zum Thema, dem nächsten großen Ding nach Corona. Da kann ich dir als Taxifahrer sagen, der viele Jahre auf der Straße, meiner Universität, unterwegs war, und der auch einige Male auf die Schnauze gefallen ist und nicht nur weil es glatt war so wie jetzt, dass das nächste große Ding, mit der Betonung auf groß, nach Corona der Asino ist. Beim Asino kann der Mensch seine kranke Seele heilen lassen, manchmal muss der Asino selbst aber auch seine Seele baumeln lassen, wir man so schön sagt, genauso wie die Hure, der Friseur und auch der Taxifahrer, und da ist es wichtig, dass du ihm dabei Hilfestellung leistest, so wie ich es vorgestern bei den Eselfreunden im Havelland (Foto) getan habe.
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Der Tauschhandel ist zurück, zumindest bei mir als Trockener Taxifahrer, dem nicht nur die Fahrgäste abhanden gekommen sind, sondern dessen Daten irgendwo im Datennirvana verschwunden sind, weswegen ich finanztechnisch gerade auf dem Trockenen sitze. Zum Glück habe ich vorgesorgt, und mich mit einem Buch, das du jetzt von mir kaufen kannst, auf das vorbereitet, was kommt. In dem Buch geht es um die Schwarzmarktzeit in unserem Land, so weit sind wir noch nicht wieder, aber der Tauschhandel ist bereits in vollem Gange hierzulande. Ich zum Beispiel habe heute obige Tasche, die man sich um den Bauch schnallen kann, gegen zwei Speicherkarten für meine Kamera getauscht, wobei direkt getauscht habe ich nicht. Die Sache war folgendermaßen. Vor ein paar Tagen habe ich obige schwarze Tasche auf der Straße gefunden. Weil ihr Zustand OK war, habe ich kurz daran gedacht, sie für mich zu behalten, z.B. für Bulgarien, wo praktisch jeder Mann irgendeine blöde Tasche über seinem Bauch zu hängen hat. Und das ist der Unterschied. Der bulgarische Mann schnallt sich keine Tasche um seinen Bauch, auf dem liegt sie nur, hängen tut sie über der Schulter. Und überhaupt: Ich habe solche Wichsertäschchen noch nie leiden können. Und deswegen musste sie weg, weswegen ich sie im Internet inseriert habe. Heute kam nun die junge Frau vorbei, die die Tasche schon vor Tagen haben wollte. Dass sie nicht vorher kommen konnte, kann nur an ihren blauen Augen gelegen haben. Wie dem auch sei, sie wollte sie haben, und das bereits vor Tagen, weswegen ich das Geld, das sie mir heute für die Tasche gegeben hat, gestern schon in besagte Speicherkarten für meine Kamera angelegt hatte. Das war in gewisser Weise unvorsichtig von mir, weil ich da ja noch nicht wissen konnte, dass die junge Frau mit den blauen Augen auch wirklich vorbeikommt heute. Es ist aber alles noch mal gut gegangen mit meiner Einnahmen-Ausgaben-Kalkulation. Auch weil ich den Glauben an den Menschen noch nicht vollends verloren habe. Und da insbesondere den an junge Frauen mit blauen Augen nicht. Das ist die Wahrheit – also meine, meine ich.
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