Bericht aus Amerika (033) – “Gone fishing”

Dickes Auto
Großes Boot

Gestern war ich mit Freunden angeln, was in Amerika “fischen” heißt. Auch in Bulgarien gehe ich hin und wieder mit Freunden angeln. Dort hat man einen Angelhaken mit einem Wurm dran – that’s it. In Amerika ist angeln eine große Sache, so wie das Land. Man braucht ein dickes Auto mit einem großen Boot hinten dran, das – ganz wichtig! – zwei Motoren hat. Mit dem kleinen Motor kann man ganz langsam fahren, mit dem großen ganz schnell. Dann braucht man noch ein Sonar, das anzeigt, wo Fische sind. Fangen tut man Fische aber meist da, wo das Sonar keine Fische anzeigt. Der Wasserstand am New Bullards Bar Dam and Reservoir ist aktuell, das soll nicht unerwähnt bleiben, 100 Feet, also 30 Meter über normal. Demzufolge hat sich auch noch niemand auf dem Wasser festgeklebt, auf dem man, wenn man kein großes Boot mit zwei Motoren hat, mit schnellen und viel Lärm machenden Jet-Skis die Ruhe stören kann. Um uns von dem Krach etwas abzulenken, haben wir Radio gehört. In Bulgarien hätte totale Stille geherrscht, vermutlich Totenstille. Ist ja kaum noch eine Menschenseele in Bulgarien, sind ja alle in Amerika. In sechs Stunden haben wir gestern sieben Salmon, also Lachs, groß wie Forellen geangelt, was ganz OK ist. In Bulgarien, wo wir nicht in Frischwasser sondern in trüben Gewässern angeln, ist nicht nur der Fisch kleiner als in Amerika, sondern auch ein anderer, beispielsweise Rotfedern. Man braucht auch kein dickes Auto, kein großes Boot mit zwei Motoren und auch kein Sonar. Man sitzt einfach nur da und schaut hin und wieder, ob ein Fisch angebissen hat.

Obligatorisches Sonar
Salmon / Lachs
Fotos&Text TaxiBerlin

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