Bericht aus Bulgarien (192) – “Permakultur”

Mein kleiner Permakultur-Garten
Neben meiner Hütte gibt es ein wenig Land, das mir gehört, und das ich bewirtschafte. Vielleicht sollte ich “noch” dazu sagen, weil wir ja bald nichts mehr besitzen aber glücklich sein sollen. Ich bin es jetzt schon, also glücklich. Deswegen geht mir das Konzept vom Klaus auch am Allerwertesten vorbei. Mein Konzept ist sowieso ein anderes, es heißt Permakultur. Ich will das Konzept jetzt aber nicht erklären, auch weil ich es selbst nicht richtig verstanden habe. Praktisch mache ich etwas, was auf englisch “I just don’t know what I’m doing” heißt, was im Original aber bulgarisch ist. Jedenfalls sieht das Gras gut aus, was ich unter meinen Tomatenpflanzen verteilt habe. Gras habe ich genug, genau genommen zu viel, weil ich keine Tiere habe und ich selbst noch kein Gras esse, aber das kommt bestimmt noch. Die ersten Brennesseln habe ich schon gegessen, auch weil die Tomaten noch nicht reif sind. Oben in der Mitte scheint eine grüne durch. Links die gelben Blüten, das sind Gurken. Die brauchen besonders viel Wasser, weil sie praktisch nur aus Wasser bestehen. Mit der bulgarischen Rosa-Tomate, was meine von der Sorte her sein sollen, aber das weiß man immer erst, wenn sie reif sind, im letzten Jahr haben sie mich angeschissen, habe ich meine Frau rumgekriegt. Kein Scheiß jetzt! Ich habe ihr so viel von der bulgarischen Rosa Tomate vorgeschwärmt, dass sie am Ende mit mir nach Bulgarien gekommen ist. Am Anfang war das eine ganz schöne Umstellung für sie, immerhin kommt sie aus Amerika. Vor allem war für sie neu, dass hier die Dinge immer gleich kaputt gehen, dass man beispielsweise die Klospülung nicht mit dem ausgestreckten Fuß betätigen sollte in Bulgarien. In Amerika geht das. Die Klospülungen in Amerika sind wirklich der Hammer, total robust. Eigentlich wollte ich so eine amerikanische Klospülung auch in meine Hütte einbauen, aber dann wäre die Spülung teurer gewesen wie die Hütte. Das hätten nicht mal die Bulgaren verstanden. Doch zurück zu der bulgarischen Rosa Tomate. Man muss wirklich nach Bulgarien fahren, um sie zu finden. Gut, im russischen Supermarkt gibt es sie auch, aber wer geht heute noch in einen russischen Supermarkt? Nach Bulgarien fahren kann man noch und sollte man auch, um die bulgarische Rosa Tomate zu probieren. Meine Frau sagte nach der ersten bulgarischen Rosa Tomate, dass es ein Gefühl sei, als würde ein schwarz/weiß Film plötzlich in Farbe wechseln. Naja, oder so ähnlich. Auf jeden Fall hat es geholfen. Ich kann es also empfehlen, wenn einer eine Frau rumkriegen will. Eine Garantie gebe ich aber nicht. Die gibt es in Bulgarien auch nicht, nicht mal auf Tomaten. Ob es sie bei der Permakultur gibt, die ich erst noch verstehen muss, wird man sehen.
Foto&Text TaxiBerlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert