Bericht aus Bulgarien (261) – “Dolu Maskite!”

Wassil Lewski Kunstwerk
Graf Ignatiev Straße, Sofia / Bulgarien

Ein Slogan auf den Protesten in Sofia Anfang dieses Jahres, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richteten, war “Dolu Maskite!”, also “Runter mit den Masken!”. Ich hatte hier und hier darüber berichtet. Obiges Kunstwerk an einer Häuserwand in Sofia gibt es seit letztem Jahr. Es zeigt Wassil Lewski mit einer Maske und trägt den Untertitel: “Wenn ich wie du wäre, wäre hier noch Türkei”. Wassil Lewski ist einer bekanntesten Nationalhelden Bulgariens, der das wollte, was Wolodymyr Selenskyj heute in der Ukraine macht – er wollte die fremden Herren herauskicken aus Bulgaren, was damals die Osmanen und nicht die Russen waren. Es gibt aber auch Unterschiede. Wassil Lewski war im Untergrund, hatte keinen Präsidentenpalast und auch kein Vogue-Cover von sich und seiner Frau. Er war aber auch nicht verheiratet, höchstens mit seiner Mission. Die wollte er auch ganz alleine, also ohne fremde Hilfe, auch ohne russische, erfüllen. Vielleicht der größte Unterschied zu Personen wie Melnyk und Selenskyj, die nicht selber kämpfen und am liebsten die ganze Welt in ihren Krieg hineinziehen wollen. Genauso ein Typ war Wassil Lewski nicht. Deswegen obiges Kunstwerk in Sofia. Denn Lewski hätte sich seine Maske selber heruntergerissen. Er hätte nicht gewartet, dass ihm dies erlaubt wird. Und wer in Deutschland immer noch darauf wartet, wird wohl bis zum Jüngsten Gericht mit seiner Maske durchs Leben gehen.

Foto&Text TaxiBerlin

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