“Freiheit für Vera!”

“Freiheit für Vera!” hatte jemand Anfang der Achtziger in meiner Heimatstadt – eine Kleinstadt in Sachsen-Anhalt – an eine Häuserwand gesprüht. Mit Vera war Vera Wollenberger gemeint, die heute Vera Lengsfeld heißt. Wollenberger war ab 1981 als Bürgerrechtlerin in der DDR aktiv, wurde 1983 aus der SED ausgeschlossen und von ihrem damaligen Ehemann Knud Wollenberger im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) bespitzelt. Wie es aussieht, beobachtet sie nun der Verfassungsschutz. Nach eigenen Angaben taucht sie in einem Bericht des Verfassungsschutzes auf. Lengsfelds Kommentar dazu auf X (früher Twitter): “Ich fühle mich geehrt, nach der Staatssicherheit auch dem Verfassungsschutz als Beobachtungsobjekt zu dienen. Das bestärkt mich in meiner Auffassung, dass der Verfassungsschutz ebenso überflüssig ist, wie die Stasi.”
PS: Der Sprayer wurde, wenn ich mich richtig erinnere, damals rasch ausfindig gemacht und durfte bald darauf in die Bundesrepublik ausreisen. Wohin wirst Du demnächst ausreisen dürfen oder müssen?