Hollunderblütensirup

Gestern habe ich Hollunderblütensirup gemacht, den ich heute abfülle, wozu ich ihn nochmal warm mache. Die Nacht über stand er kühl im Flur. Man kann den Sirup auch zwei oder drei Tage dort stehen lassen. Mein Sirup riecht aber so intensiv, dass ich ihn heute schon abfülle. Dass er so intensiv riecht, liegt daran, dass ich genug gepflückt habe, der große Topf war praktisch voll, und dass er völlig unbehandelt ist. Dann habe ich Wasser, Zucker und Zitronen dazu gegeben, genau Zitronenschalen. Vorher habe ich die Zitronen gepresst, und den Saft natürlich auch dazu getan. Das erhitzt man alles zusammen und lässt es, wenn überhaupt, nur ganz kurz aufkochen. Dann kommt es auch schon in den Flur zum Abkühlen. Bevor man es abfüllt, erhitzt man es noch einmal. Das mache ich jetzt. Ich habe vier Literflaschen vorbereiten, die hoffentlich reichen. Abgefüllt kommen sie erst in den Flur und dann in den Kühlschrank. Getrunken wird mein Hollunderblütensirup mit dem besten Selterswasser (газирена вода – gazirena voda), was man in Bulgarien bekommt: Club-Soda von Schweppes. Manchmal muss man es richtig krachen lassen, auch im Armenhaus Europas, nur eben nicht jeden Tag.

PS: Ein Leser aus Berlin, der so wie ich jetzt in Bulgarien lebt, hat mich darauf hingewiesen, dass mit Kohlensäure versetztes Wasser – kurz Soda – auf Bulgarisch “газирана вода – gazirana voda” heißt. Ich hatte “газирена вода – gazirena voda” geschrieben – ein Buchstabe war verkehrt. Darüber hinaus wurde ich gefragt, ob es roter oder schwarzer Hollunder sei. So weit ich weiß, ist es beides: die Blüten sind weiß und die Trauben später schwarz.