Totensonntag in Berlin

Fehrbelliner Straße in Berlin-Mitte

Der gestrige Totensonntag war alles andere als tot in Berlin. Der Tag war sehr mild, und nachdem der Regen aufgehört hatte, trieb es viele Menschen auf die Straße. Später am Abend dann das übliche Bild in den Hauseingängen. Ist man hierzulande obdachlos, ist man immer selber Schuld. Kommt ein Obdachloser vom anderen Ende der Welt, kümmert man sich um ihn. In Bulgarien, wo ich immer mehr Zeit verbringe, gibt es nur wenige Obdachlose. Das liegt daran, dass man dort meist in den eigenen vier Wänden lebt und nicht zur Miete. In der deutschen Hauptstadt, wo sich immer weniger ihre Miete leisten können, werden es immer mehr. Obiger Obdachloser hatte sich am gestrigen Totensonntag eine Kerze aufgestellt. Vielleicht wurde sie ihm auch aufgestellt. Wer weiß? So lange die Kerze brennt, kann man sicher sein, dass er noch lebt. Wenn sie erloschen ist, sollte man vielleicht mal nachschauen, ob der Obdachlose vor der Haustür nicht schon tot ist.

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