Von Mafioten und Philanthropen

 

Öffentliches Wählerverzeichnis am Bürgermeisteramt

Gestern erschien der zweite Artikel von mir im Ausland, um genau zu sein in Österreich, nachdem in Deutschland niemand Interesse an ihm hatte. Mit diesem Blog-Beitrag möchte ich aber nicht nur auf ihn aufmerksam machen, sondern ihn auch erklären. Das ist nötig, weil man in Wien, wo mein Artikel veröffentlich wurde, näher dran ist am Balkan und demzufolge mehr über ihn weiß. Von Berlin aus ist Wien die Hälfte der Strecke, weswegen ich ernsthaft darüber nachdenke, überhaupt nicht mehr nach Berlin zurückzukehren, sondern gleich nach Wien zu ziehen. Jedenfalls konnte ich diese Erklärungen in meinem Artikel weglassen. Die Österreicher können zwar kein Hochdeutsch, sind dafür aber meist etwas Heller im Kopf.
In meinem Artikel geht es nicht um meine Arbeitssuche hier auf dem Balkan, das ist nur der Hintergrund der Geschichte, und es geht auch nicht um die Neuwahlen am Sonntag hier in Bulgarien, die sind nur der Anlass. Es geht in meinem Artikel, wie es der Titel dieses Blog-Beitrags bereits sagt, um Mafioten und Philanthropen. Wer und was ein Philanthrop ist, das muss ich, so denke ich, nicht weiter erklären, oder vielleicht doch: Philanthropen sind Menschen, um es mit den Worten von Oscar Wilde zu sagen, die ihre Menschlichkeit vollständig verloren haben und deswegen ihren Mitmenschen nur noch auf die Nerven gehen, woran sich bis heute leider nichts geändert hat.
Mafiot ist dagegen ein echter Balkan-Begriff, der eine Person bezeichnet, die bei der Mafia ist bzw. für sie arbeitet. Ich verwende das Wort in der Mehrzahl, also Mafioten, nicht nur, um mich wichtig zu machen, sondern auch weil es ein vergleichbares Wort im Deutschen nicht gibt. Im Deutschen muss man immer mit vielen Worten erklären, dass die Person bei der Mafia ist bzw. für die Mafia arbeitet. Auf dem Balkan gibt es dafür ein Wort: Mafiot.
Was nun die bevorstehenden Neuwahlen am Sonntag angeht, so stecke ich da wirklich in dem beschriebenen Dilemma, für das ich aber gerade in dem Moment, wo ich darüber schreibe, eine Lösung gefunden habe. Ich musste nämlich eben an mein Motto denken, dass wenn Wahlen was ändern würden, sie längst verboten wären. Ganz genau musste ich an das Ende der DDR denken, dass nicht durch Wahlen sondern auf der Straße besiegelt wurde, völlig unabhängig davon, wer vorher was gewählt hatte oder nicht.
Foto&Text TaxiBerlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert