Gestern waren wir in Kavala, dem Monaco Griechenlands, das auch schon einmal zu Bulgarien gehörte. Wir hatten etwas über diese Stadt am Meer gehört, eigentlich nur Gutes, wenn ich mich recht erinnere, sind aber trotzdem ohne irgendwelche Erwartungen hingefahren, was sich einmal mehr als hilfreich herausgestellt hat. Wir hatten einen wunderschönen Tag im Monaco der Griechen, was nicht nur am tollsten Sommerwetter lag. Lange haben wir keine so geschäftige Stadt gesehen wie Kavala, in Bulgarien schon gar nicht. Jeder, der konnte, schien irgendwie auf den Beinen zu seinen. Dementsprechend sah es mit Parkplätzen aus, weswegen wir in ein Parkhaus mussten. In der Heimat hätte dies für fünf Stunden vermutlich zehn Euro gekostet, hier ganze drei. Ich erwähne das mit dem Geld, weil es praktisch mit allen Dingen so ist hier in Griechenland. Für 1,50 Euro bekommt man einen herrlichen griechischen Kaffee, der in Deutschland bestimmt das doppelte kostet, mit dem hier vor Ort aber nichts zu tun hat. Und obwohl so gut wie alles preiswerter ist als in der Heimat, ist es mir immer noch zu teuer, kann ich es mir nicht leisten, zumindest nicht auf Dauer. Auch deswegen werde ich morgen zurück noch Bulgarien fahren, so ist es immerhin geplant. Ob ich dort ankomme, werde ich sehen. Mein Wagen machte gestern irgendwelche Geräusche, die nicht ganz gesund klangen. Im Normalfall schaffe ich es aber über die Grenze. Dann kann ein bulgarischer Maistor drauf schauen, der ist nicht so teuer wie ein griechischer, einen deutschen gibt mein Budget nicht her. In Bulgarien bin ich dann wieder mit den Dauerdepressionen und der chronisch schlechten Laune der Bulgaren konfrontiert. Man kann nicht alles haben im Leben, kein Geld und dann auch noch glückliche Maistor, wobei die Frage ist, ob die deutschen Maistors wirklich glücklicher sind oder nur so tun als ob. Ich bin auf jeden Fall glücklich, zumindest hin und wieder. In gewisser Weise ist mein Leben gerade so, wie ich es mir immer vorgestellt habe, wie ich es immer leben wollte, mich aber nicht getraut habe, weil mir die Sicherheit fehlte. Aber die fehlte mir auch im Taxi, und trotzdem bin ich 25 Jahre Taxi gefahren, obwohl nie sicher war, dass ich am Ende der Schicht auch wirklich etwas verdient habe. So ist mein Leben heute. Ohne Garantie, dass ich am Ende des Tages noch Geld habe oder nicht. Bisher hatte ich immer welches – so ist es nicht. Aber wenn ein guter bulgarischer Freund uns nicht seine Ferienwohnung hier in Griechenland überlassen hätte, könnten wir nicht so lange hier sein. Das gleiche gilt für einen guten Freund in der Heimat. Wenn er sich nicht um meine Post kümmern würde, müsste ich wohl zurück, um dies selber zu tun. Oder jemand anders bitten bzw. fragen. Damit bin ich in der Vergangenheit immer gut gefahren. Ich erwähnte das schon mal, aber es stimmt wirklich: Wer bittet, dem wird gegeben. Und dafür bin ich jedem einzelnen Geber und Helfer sehr dankbar. Auch für sie, aber nicht nur, sind folgende Fotos aus Kavala, dem Monaco Griechenlands. Denn Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte, aber auch, damit sie wissen, dass ihre Hilfe in guten Händen ist und ihre Gaben gut angelegt sind.
“Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen” ist der Titel eines Buches, das demnächst erscheint und möglicherweise der nächste Spiegel-Bestseller wird. Und das, obwohl es voll ist von Beispielen des alltäglichen Faschismus scheinbar ganz normaler und angeblich wohlanständiger Mitbürger in der Heimat in den letzten zweieinhalb Jahren, die man auch im Internet nachlesen kann. Gepaart ist der Faschismus des toll gewordenen kleinen Mannes samt seiner Frau mit dem Narrativ, es handelt sich dabei eher um eine irre Idee bzw. eine verrückte Ansicht, dass es nur noch eine richtige Meinung und Haltung geben würde. Das habe ich noch von den Kommunisten in Erinnerung. Jetzt ist es aber schlimmer als es früher in der DDR war, denn nun will man mir ans Leder. Auch deswegen ist das Corona-Regime für mich ganz klar Faschismus, und zwar der scheinbar ganz normaler und angeblich wohlanständiger Mitbürger und Mitbürgerinnen, ganz genauso wie der Faschismus bei den Nazis funktioniert hat. Ich hatte bereits über das Buch von Marcus Klöckner und Jens Wernicke geschrieben. Dass ich es erneut tue, liegt daran, dass die beiden Autoren meinen, man “muss jetzt nachtragend sein”. Diese Meinung teile ich nicht. Was ich aber nicht tue, ist vergessen. Nein, ich vergesse keine der Beleidigungen, Bedrohungen, Diskriminierungen und Pöbeleien, die mir als Maskenbefreiter, der sich dazu entschlossen hat, sich keinen der unzureichend untersuchten, kaum wirksamen, nicht schützenden, weder selbst noch andere, und mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen behafteten Impfstoffe, die diesen Namen nicht verdienen, verabreichen zu lassen, zuteil wurden. Denn sie führten letztendlich dazu, dass ich es vorzog mein Land, und damit meine Heimat samt meiner Muttersprache zu verlassen. Darauf kann man sozusagen Gift nehmen, dass ich all dies nicht vergessen werde, und zwar niemals. Wer dazu aufforderte, die gesamte Republik möge mit dem Finger auf mich und viele andere Landsleute zeigen (in Bulgarien übrigens undenkbar, aber das nur nebenbei), für den war lange genug Zeit, sich dafür zu entschuldigen, und natürlich auch für alle anderen Pöbeleien, Beleidigungen, Bedrohungen und Diskriminierungen der ganz normalen und angeblich wohlanständigen Mitbürger und Faschisten. Eine Entschuldigung ist bisher ausgeblieben und dementsprechend auch die Wiedergutmachung, die der Entschuldigung naturgemäß folgt. Obgleich ich eine Wiedergutmachung für wichtig und richtig erachte, kann ich persönlich auf die Entschuldigung verzichten. Wenn jemand ehrlich und aktiv bereut und aus dieser Reue heraus etwas wieder Gut machen möchte, so halte ich dies nicht nur für ausreichend, sondern auch für das Maximum, was man erwarten kann. Indem man begangenes Unrecht wieder Gut macht, ent-schuldigt man sich, macht sich frei von Schulden. Verzeihen kann einem seine eigenen Vergehen niemand. Verzeihen kann man sich immer nur selbst. Wem dies nicht gegeben oder möglich ist, dem kann nur eine höhere Macht verzeihen.
Foto&Text TaxiBerlin
“Stopp der illegalen Einreisen über den Balkan”, das fordert die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD), wie ich aus dem ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg erfahre, in das ich immer mal wieder schaue, damit ich weiß, was ich wissen muss und denken soll. Sogleich fällt mir der Migrationspakt ein, nachdem es gar keine illegale Migration mehr gibt und somit auch keine illegalen Einreisen. Also warum sollten diese gestoppt werden? Und wieso fordert dies ausgerechnet eine SPD-Politikerin? Nancy Faeser ist doch nicht etwa rechts? Oder zumindest “rechts offen”? Ist unsere Innenministerin etwa eine Rassist*in oder gar eine Nazi*in? – Die Beurteilung überlasse ich meinen Landsleuten in der Heimat. Das Beurteilen und vor allem das Verurteilen sind beliebte Beschäftigungen im Land der Richter und Henker, wenn nicht gar die Lieblingsbeschäftigungen meiner deutschen Landsleute. Ich habe besseres zu tun, und zwar zusammen mit meinem Bürgermeister die neuerdings auch durch unser Dorf Durchreisenden zu stoppen – bisher allerdings ohne Erfolg. Keiner der Flüchtlinge möchte länger als nötig in den Schluchten des Balkans verbleiben, was auch der Berichterstattung beispielsweise der taz über sie geschuldet ist. Gerne würde ich und mein Bürgermeister die leidgeprüften Landsleute entlasten, aber zum Hierbleiben kann man niemanden zwingen, will man keine Gewalt anwenden. Und das wollen wir nicht. Das überlassen wir lieber den Deutschen. Mit der Gewalt verhält es sich wie mit dem Tod – der ist bekanntlich ein Meister aus Deutschland.