Bericht aus einem gebrochenen Land (011)

Dem französischen Philosophen Jean-Paul Sartre wurden die Frauen von seiner Lebenspartnerin, der Feministin Simone de Beauvoir zugeführt. Aber nicht nur das. Die Philosophin war fies zu Frauen. Ausbeuterisch, machohaft. In ihren “Memoiren eines getäuschten Mädchens” erinnert sich Bianca Lamblin, die Geliebte Sartres und de Beauvoirs, an das jahrelange Dreiecksverhältnis und zieht ein klares Fazit: De Beauvoir und Sartre waren in der Tat gleichberechtigt. Sie waren brutal und intrigant. – Die Handlung von Sartres’ Drehbuch “Das Spiel ist aus” spielt in einem imaginären faschistischen Staat. Dort werden Ève von ihrem Mann, dem Polizisten André, vergiftet und Pierre, ein Mitglied der Untergrundbewegung, die einen bewaffneten Aufstand plant, von einem Spitzel erschossen. Nach ihrem Tod folgen beide einer inneren Stimme, die sie zu einem Zimmer führt. Dort erfahren sie, dass sie tot sind und darüber hinaus, dass sie sich weiterhin in der realen Welt bewegen können, jedoch von den Lebenden nicht wahrgenommen werden und auch keinen Einfluss mehr auf die reale Welt nehmen können. – Es stellt sich heraus, dass beide laut Unterlagen seit Geburt an füreinander bestimmt gewesen sind, aber aufgrund eines bürokratischen Fehlers einander nicht getroffen haben. Sie erhalten die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren, um ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Die Sache hat aber eine Bedingung. Pierre und Ève dürfen nur in der Welt der Lebenden bleiben, wenn sie es schaffen, einander uneingeschränkt zu vertrauen und ihre Zuneigung gegenüber den auftretenden Schwierigkeiten zu behaupten.

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“Hier spricht TaxiBerlin revisited”

Letzte Woche war ich im Studio von PiRadio, wo obiges Plakat an der Tür hängt. Aber nicht nur das. Ich war von Kollegin Sonja in meine ehemalige Sendung “Hier spricht TaxiBerlin” eingeladen, um sowohl über Bulgarien und mich, als auch über die neuesten Entwicklungen im Berliner Taxigewerbe und auf den Berliner Straßen und Flughäfen zu sprechen. Ich musste u.a. erfahren, dass Uber zum zweiten Mal der Hauptsponsor der im nächsten Monat beginnenden Berlinale sein wird. Und das obwohl die Leitung der Berlinale dies zuvor ausgeschlossen hatte. Aber Geld stinkt bekanntlich nicht, und wer das Geld hat, hat darüber hinaus die Macht. Dann findet man den Uber-Paten natürlich gut und lässt sich gerne von ihm kaufen. Doch zurück zu meiner alten Sendung “Hier spricht TaxiBerlin”, die wieder einmal live aus dem Studio gesendet wurde. Kollegin Sonja, die die Sendung übernommen hat, hatte mich wie gesagt ins Studio eingeladen. Pünktlich zum Streikbeginn bei der Bahn wurde sie online gestellt, so dass man sie ab sofort Nachören kann. Neben Berlinale und Uber haben Sonja und ich noch über weitere Schildbürgerstreiche am Hauptstadt-Flughafen BER und am Hauptbahnhof der Hauptstadt des deutschen Irrenhauses gesprochen. Bob Dylan durfte dabei natürlich nicht fehlen. Viel Spaß!
PS: Zum Nachsehen und zum Nachlesen!

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Bericht aus einem gebrochenen Land (010)

Bevor nach den Bauern jetzt gleich auch noch die Lockführer unser gebrochenes und aus der Zeit gefallenes Land still legen, bin ich vorher noch mit ihrer Bimmel-Bahn unterwegs gewesen in der Heimat. Auch ich bin von Zeit zu Zeit ein Patriot. Apropos: Ganz genau war es eine Zeitreise, und zwar eine in den Mai dieses Jahres. Auch auf der Zeitreise gab es “Störungen im Betriebsablauf”, weswegen anstelle von 2024 das Jahr 2004 angezeigt wurde, was aber niemanden überraschte, schließlich heißt es nicht umsonst: “Zurück in die Zukunft”. Big Brother war auch mit von der Partie. Damit er uns Zeitreisende noch besser im Auge behalten konnte, waren Toilettengänge wie gehabt ausgeschlossen. Von der WC-Front also nichts Neues. Ansonsten sieht unser Land Ende Mai etwas anders aus als heute, und das ist auch gut so. Nachdem sich der Olaf nicht mal mehr an seinen letzten Satz erinnern konnte, musste er auf ärztliches Anraten zurücktreten. Das war zumindest die offizielle Erklärung. Der wahre Grund war, dass die Ampel insgesamt nicht mehr über die fünf Prozent Hürde kam. Unsere Annalena kämpfte zusammen mit Stramm-Zimmermann und Flinten-Anton an der Ostfront. Oder waren sich doch auf Rommels Spuren? So genau war das nicht herauszufinden. Robert hat (mal wieder) die Fronten gewechselt und züchtet wieder Hühner. Ricarda sitzt den ganzen Tag auf dem Hochrad und tritt für unser aller Wärmepumpen in die Pedalen. Christian und Friedrich haben (noch mal) geheiratet, und zwar einander. Und wenn sie nicht gestorben sind, regieren sie heute noch bis ans Ende aller Tage.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (009)

Der von unser aller Zwangs-Gebühren bezahlte Journalist, eher “Journalist”, Rainald Becker, er saß mir vor vielen Jahren auch schon mal im Taxi, hat aktuell im öffentlich/rechtlichen Fernsehen davor gewarnt, dass Traktorfahren dumm macht. Auch wenn ich lange kein Traktor mehr gefahren bin, mache ich mir Sorgen. Immerhin habe ich den Traktorführerschein, genau genommen zwei, nämlich L und T. Mit dem L-Schein darf man mit dem Traktor mit bis zu 40 km/h im Straßenverkehr unterwegs sein. Mit dem T-Führerschein sind hingegen auch Zugmaschinen mit 60 km/h erlaubt. Absolviert man die Führerscheinprüfung der Klasse T, werden einem gleichzeitig auch die Klassen AM und L in den Führerschein eingetragen. Besitzer der alten Führerscheinklasse 3 erhalten beim Umtausch ihres Führerscheins die Klasse T unter Umständen gleich mit. Mit der Klasse 3 war man früher sehr mobil, beispielsweise im Auto bis 3,5 Tonnen, im Lkw bis 7,5 Tonnen und im Dreiachser sogar bis zu 12 Tonnen. Worauf ich hinaus will, ist, dass da draußen möglicherweise jede Menge Leute unterwegs sind, die die Berechtigung zum Traktorfahren, also zum dumm werden haben. Und wenn sie die nicht haben, besteht immer noch die Möglichkeit, dass sie unterwandert sind. Natürlich nur von Rechts, das ist klar. Niemals von links oder gar vom Verfassungsschutz. – Mich erinnert das ein klein wenig an den Osten, wo alle Traktor fuhren. Damals machte Traktorfahren noch nicht dumm. Man wurde auch nicht unterwandert. Das Leben war übersichtlich oder mit anderen Worten: einfach strukturiert, was viele Menschen heutzutage sind. Man war nur “Konterrevolution”.

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“Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten.”

“Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten.” So die Begründung der brutalen Angreifer, drei Männer und eine Frau (in früheren Angaben der Polizei war noch von bis zu 25 vermummten und schwarz gekleideten Personen die Rede), auf ein Fernsehteam des ZDF am 1.Mai 2020, die heute vom Amtsgericht Tiergarten zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Es war eine Verwechslung, deswegen die milden Strafen. Wären die Angegriffenen wirklich aus der rechtsextremen Szene gewesen, hätte es vermutlich gar keinen Prozess gegeben, auch wenn die Opfer, wie im Fall des ZDF-Teams, zeitweilig das Bewusstsein verloren haben. Vermummte sollen diese niedergeschlagen und danach den am Boden liegenden Menschen „mit großer Wucht“ gegen die Köpfe getreten haben. Zwei der Opfer verloren nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeitweilig das Bewusstsein. Die Angegriffenen wurden teils erheblich verletzt, einige Wunden mussten laut Anklage chirurgisch behandelt werden. Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. Wer die Täter waren, darüber erfährt man nichts. Rechtsextreme können es nicht gewesen sein. Die werden sich schließlich nicht selbst angreifen. Der Tagesschau vom 02.01.2023 war immerhin folgendes zu entnehmen: “Es wird vermutet, dass die Angreifer aus dem linksextremen Spektrum ursprünglich Rechtsextremisten und Personen aus der Querdenker-Szene angreifen wollten.” Ein Jahr später zur Urteilsverkündung erfahren wir nichts mehr über die Täter. Warum auch, schließlich haben sie sich entschuldigt. Wofür genau? Für die Verwechslung oder für den brutalen Überfall? Nichts genaues weiß man auch hier nicht. Dafür gibt es mehrfach den bereits erwähnten Hinweis, dass der Überfall am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen geschah. Ergo: Wenn keine Täter genannt werden, können es nur Corona-Maßnahmen-Kritiker gewesen sein, die da heute vor Gericht standen und so milde Urteile bekamen. Ein neues Glanzstück journalistischer, besser: “journalistischer”, Berichterstattung in der Zentrale des deutschen Irrenhauses.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (008)

Gestern war ich in meinem früheren Heimatort in Ostdeutschland. Dort sind beigefügte Aufnahmen entstanden, und zwar am Bahnhof. Der Bahnhof ist heute in privater Hand. An den Fenstern des Bahnhofsgebäudes befindet sich Richtung Bahnsteig eine Schaufenster-Galerie. Ich sag jetzt nicht, um welchen Ort es sich handelt, auch wenn der Bahnhof, in dem man sich einquartieren kann, etwas Werbung gut gebrauchen könnte. Die Entscheidung, auf die Nennung des Namens zu verzichten, traf ich nach meiner Rückkehr in Berlin. Hier wurde ich von einem selbsternannten Autonomen, der mit einer Flasche Bier in der Hand vor einem ehemalig besetzten Hauses saß, ob meines Rollkoffer als “Maschine” bezeichnet. Meine Frau, die auf die andere Straßenseite gewechselt war, wurde als “braune Fotze” beleidigt. – Wir waren zurück in der Zentrale des deutschen Irrenhauses. 

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Bericht aus einem gebrochenen Land (007)

“MERKT IHR NISCHT – ?” – NÖ!

Es sind immer dieselben, die pöbeln im deutschen Irrenhaus, von dem Berlin die Zentrale ist. Erst sollte die ganze Republik mit dem Finger auf die zeigen, die sich gegen die so genannte Impfung entschieden haben. Nun werden von derselben Person Bauern, die unseren Wirtschaftsminister zur Rede stellen wollen, als “Kartoffel Mob” bezeichnet. Ich wette, dass der Spiegel Schreiberling Nikolaus Blome morgen behaupten wird, dass er es schon immer gewusst habe, dass die Ampel nichts taugt. – Der Bulgare würde jetzt hinzufügen: Du wirst schon sehen!

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Bericht aus einem gebrochenen Land (006)

Obwohl die “Wir-impfen-euch-alle-Antifa” mobil machen wollte gegen ihn, steht der Aufruf zum Generalstreik weiterhin an der Wand, was möglicherweise daran liegt, dass es kalt geworden ist in Berlin. Vielleicht geht man bei der deutschen “Antifa” auch davon aus, dass für den deutschen Michel alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. So verhält es sich mit dem Generalstreik in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich und Italien. Auch in Bulgarien sieht es anders aus. In dem kleinen Land am Rande unseres schönen Kontinents ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist. Auch hier gilt: viele Bulgaren sind zwar einfach, aber nicht dumm – in Deutschland ist es anders rum. Die Menschen hier sind zwar meist nett anzusehen, aber wehe sie machen den Mund auf. Auch wenn dort noch alle Zähne sind, im Gegensatz zu Bulgarien, kommt oft nur Unsinn aus ihm heraus.
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Bericht aus einem gebrochenen Land (005)

Irgendwo in Berlin
Ungemütlicher Empfang für Olaf Scholz in Sachsen-Anhalt. Robert Habeck kann nicht von der Insel, seine Fähre muss mit ihm nach Hooge zurück fahren. Was sich erstmal harmlos anhört, könnte nur der Anfang von etwas Größerem sein, das am 8. Januar beginnt. Ein Generalstreik ist in Deutschland offiziell verboten. Die “Antifa” will gegen ihn mobil machen. Ich muss an das Gedicht “Der Revoluzzer” von Erich Mühsam denken, das er der deutschen Sozialdemokratie gewidmet hatte.

War einmal ein Revoluzzer,
Im Zivilstand Lampenputzer;
Ging im Revoluzzerschritt
Mit den Revoluzzern mit.

Und er schrie: „Ich revolüzze!“
Und die Revoluzzermütze
Schob er auf das linke Ohr,
Kam sich höchst gefährlich vor.

Doch die Revoluzzer schritten
Mitten in der Straßen Mitten,
Wo er sonst unverdrutzt
Alle Gaslaternen putzt.

Sie vom Boden zu entfernen,
Rupft man die Gaslaternen
Aus dem Straßenpflaster aus,
Zwecks des Barrikadenbaus.

Aber unser Revoluzzer Schrie:
„Ich bin der Lampenputzer“
Diesen guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!

Wenn wir ihn das Licht ausdrehen,
Kann kein Bürger nichts mehr sehen,
Laßt die Lampen stehen, ich bitt!
Denn sonst spiel ich nicht mehr mit!

Doch die Revoluzzer lachten,
Und die Gaslaternen krachten,
Und der Lampenputzer schlich
Fort und weinte bitterlich.

Dann ist er zu Haus geblieben
Und hat dort ein Buch geschrieben:
Nämlich wie man revoluzzt
Und dabei noch Lampen putzt.
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Bericht aus einem gebrochenen Land (004)

Die Straße ist meine Universität. Wer regelmäßig meine Seite liest, weiß das. Dazu gehören auch die Bücher, die ich auf der Straße finde. Obiges Foto ist die Rückseite eines Buches. Es ist nicht aktuell, der Spruch aber schon. Die Intellektuellen sind vielleicht die größte Enttäuschung unserer Tage. Viele Bücher haben sie gelesen. Sie haben alle nichts genutzt. Vielleicht waren es auch einfach die verkehrten, also nicht die von der Straße. In Bulgarien werde ich wegen meiner Bücher, aber vor allem, weil ich im Wald lebe, Holz-Philosoph genannt. Als ich noch Taxi in Berlin fuhr, wurde ich auch schon mal als Desillusionist und Straßen-Philosoph bezeichnet. Ob und was stimmt, weiß ich nicht. Jetzt, nach nur einem Monat in der Zentrale des deutschen Irrenhauses, kann ich sagen, die Stadt bekommt mir gar nicht. So viele stumpfe Menschen auf einem Haufen habe ich lange nicht gesehen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, habe ich die Einladung in meine frühere Radio-Sendung angenommen. Sie heißt immer noch “Hier spricht TaxiBerlin” und wird heute von Sonja alias Tiffany moderiert. Sonja will mich über die aktuellsten Entwicklungen im Berliner Taxi-Gewerbe befragen. Ich habe keine Ahnung, worum es geht. Taxifahren ist mindestens “Hunderttausende von Kilometern entfernt” von mir, wenn nicht mehr. Deswegen werde ich Sonjas Fragen nicht beantworten können, sondern neue Themen aufmachen müssen. So wie unsere Intellektuellen. Ob mir das gelingt und ob ich darüber hinaus vielleicht wirklich ein Desillusionist, Holz- oder Straßenphilosoph bin, findest Du heraus, indem Du die Sendung hörst. Sie ist live und wird auch als Live-Stream heute ab 19 Uhr hier über das Internet weltweit ausgestrahlt. Wage nicht, es zu verpassen!

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