Jedes Ding hat seine drei Seiten

Heute in Montana

Obiges Arrangement auf dem Flohmarkt hat mich sogleich an die heutige Amtseinführung von Donald Trump erinnert. Ich weiß gerade nicht, wie Donald Trump aktuell genannt wird. Neulich war er noch Faschist, wahlweise auch ein Nazi. Danach kam glaube ich der Irre. Oder war es der Wahnsinnige? Ich krieg’s ehrlich gesagt nicht mehr zusammen. Woran ich mich nicht erinnern kann, ist, dass er Clown oder Narr genannt wurde. Daran hat mich obige Narrenkappe erinnert. Und dann musste ich daran denken, was ich neulich gehört habe, und zwar dass alles immer seine drei Seiten hat. Das hat mir gut gefallen. Denn dieses ständige Gut oder Böse bzw. Schwarz oder Weiß ging mir schon etwas auf die Nerven. Das wichtigste wird dabei immer vergessen, nämlich die komische Seite, die jedes Ding hat. Unter diesem Aspekt sehe ich die Amtseinführung von Donald Trump jetzt gleich in einer Stunde. Und ich hoffe, dass Donald Trump genug Zeit bleibt, all seine komischen Seiten auszuspielen. Manche sehen ihn ja bis heute lieber tot als lebendig.

Die bulgarischen Twin Peaks

Das sind die bulgarischen Twin Peaks im Nordwesten Bulgariens. In Wirklichkeit heißen meine Hausberge anders. Es sind auch nicht zwei, sondern fünf Spitzen. Die höchste von ihnen ist 1785 Meter hoch. Viele Flugzeuge orientieren sich an ihnen. Gerade fliegt wieder eins drüber.

Märchenstunde beim Spiegel

Hänsel und Gretel auf Bulgarisch

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber bei mir verursacht der Gebrauch der deutschen Sprachen beim ehemaligen Nachrichtenmagazin körperliche Schmerzen. Vor allem dann, wenn man weiß, dass das Motto des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein einst “Sagen, was ist.” war. Die Sorge der Sprachakrobaten aus Hamburg muss groß sein, denn ihr größter Sponsor Bill Gates ist gerade dabei die Seiten zu wechseln wie zuvor bereits Mark Zuckerberg. Ihre Sprache erinnert an die des früheren DDR-Chefideologen Karl Eduard von Schnitzler, dessen Lieblingssatz “Weil nicht sein kann, was nicht sein darf” war. Hier ein paar Kostproben aus der Relotius-Presse:

“Der SPIEGEL kooperiert im Rahmen eines Reportageprojekts mit der Stiftung.” – Heute ist man nicht gekauft, man “kooperiert”.

“Gates’ – womöglich taktisches – Lob für Trumps Interesse an Gesundheitsthemen ist bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass der Republikaner den Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister machen will.” – “Taktisches Lob” heißt, dass Spiegel-Sponsor und Menschenfreund Gates möglicherweise lügt.

“Im Wahlkampf 2024 hatte Gates nach eigenen Angaben mit Spenden in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar die Demokratin Kamala Harris unterstützt.” – Was Gates geheim hielt. Investigative Journalisten, das Gegenteil von Spiegel-Journalisten, haben es herausgefunden.

“Nun scheint Gates sich für die zweite Trump-Amtszeit umzupositionieren.” – “Umzupositionieren” ist auch ein schönes Wort, wenn es um den eigenen Sponsor geht. Gates positioniert sich nicht um – er fällt um. Spiegel-Sponsor Gates ist das, was man früher einen Wendehals nannte.

“Neben Musk hat auch Mark Zuckerberg, Chef des Konzerns Meta, dem Facebook und Instagram gehören, sich zuletzt um die Gunst des künftigen Präsidenten bemüht und angekündigt, Faktenchecks auf seinen Plattformen abzuschaffen.” – Wenn ich richtig erinnere, sprach Mark Zuckerberg auch von Zensur. Komisch, dass dieses Wort hier fehlt.

Es ist nicht nur der falsche Gebrauch der Sprache, der mir körperliche Schmerzen bereitet. Schlimmer ist noch, dass die Autoren uns für so blöd halten, dass wir sie nicht durchschauen.

Es ist kalt in den Schluchten

Ankommen ist immer das schlimmste, vor allem im Winter. Zum Glück ist es gerade nicht so kalt, wie es üblicherweise im Winter in den Schluchten des Balkans ist. Trotzdem habe ich den Ofen die halbe Nacht bullern lassen, denn meine Hütte ist ausgekühlt. Auch jetzt am Morgen bullert er schon wieder hinter mir, ich will schließlich nicht frieren beim Schreiben. Draussen kommt gerade die Sonne hintern Berg hervor, die den Tag über meinen Arbeitsplatz wärmen wird. Das waren noch Zeiten, als die Zimmerwärme bei 18 Grad lag. Obwohl, so lange liegen die gar nicht zurück. Wurde den Deutschen nicht neulich noch eine ähnlich niedrige Zimmerwärme verordnet? Bei mir muss es richtig warm sein, mindestens 22 Grad, meist werden es 24 Grad. Zumindest in einem Raum. Ich bin der Meinung, dass ein Raum richtig warm sein muss im Winter. Der Rest kann ruhig etwas kühler sein, aber ein Raum muss richtig warm sein. Damit es einen Ort gibt, wo man sich aufwärmen kann, wo einem warm ums Herz wird. Das ist wichtig, auch damit man gesund bleibt.

Die Schluchten des Balkans

Irgendwann riss die Wolkendecke auf. Zuvor war die Sonne aufgegangen. Im Osten – wo sonst?! Irgendwo da unten ist meine Schlucht. Über ihr leitet der Pilot immer die Landung ein. Da ich nicht abspringen durfte, musste ich später zwei Stunden mit dem Bus zurückfahren (Foto unten). Es gibt schlimmeres. Zwei Stunden dauerte auch der Flug, der ausgebucht war. Lag vermutlich am Preis, der bei 15 € oder so losging. Einen Mietwagen bekommt man im Moment für 25 € – die Woche!

Im Bus Richtung Montana: Zum Glück hatte ich meine Knarre zu Hause gelassen

Flughafen Rallye

Am BER

Hänge gerade wieder am worst airport ever rum. Irgendwie habe ich es geschafft, sämtliche Hürden & Slalomläufe inklusive mehrmaligem Aus- und Anziehen zu überstehen. Eine Disziplin war auch im Außenbereich (Foto), die obligatorische Route vom Terminal 1 (T1) zum Terminal 2 (T2). Robben fiel heute zum Glück aus, es war wohl zu früh. Dadurch hatte ich Zeit, einen Wasserspender aufzusuchen. Es gibt sie wirklich, man muss nur einmal durchs ganze Flughafengebäude laufen. Da man wieder zurück zum Gate muss, es sich also um einen Round Trip handelt, empfiehlt es sich fürs Wasserflasche auffüllen eine Stunde mehr einzuplanen. Auf dem Wasserspender stand “Für alle Wasserfälle”, was irgendwie witzig sein sollte. Ich konnte gar nicht lachen – nur fremdschämen.

“Die Corona-Zeit war eine internationale, autoritäre Entgleisung”

“Die Corona-Zeit war eine internationale, autoritäre Entgleisung”, das sagte Multipolar-Chefredakteur Paul Schreyer in seinem Grußwort auf dem 2. Parteitag vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) am vergangenen Wochenende in Bonn, und weiter: “Es muss darüber gesprochen werden, was passiert ist und was so nicht wieder passieren soll.” Ich selbst war im letzten Jahr auf dem Gründungsparteitag des BSW im Kino “Kosmos” bei mir im Friedrichshain. Mein damaliger Bericht für die Freie Medienakademie von Michael Meyen trug den Titel “Nach der Pandemie ist vor der Pandemie”, hatte also genau dasselbe Thema. Bisher ist in Sachen Corona-Aufarbeitung wenig bis gar nichts geschehen, und ich befürchte, dass es auch dabei bleibt. Dafür haben zu viele mitgemacht bei Corona, in Deutschland übrigens um ein Vielfaches mehr als in Bulgarien, die jetzt eine Aufarbeitung scheuen. Und das, obwohl hierzulande mittlerweile jeder jemanden kennen dürfte, der an den Nebenwirkungen der sogenannten Impfung leidet.