Was ich vom Bulgaren gelernt habe

Obiges Video veröffentliche ich an erster Stelle, um an einem Beispiel zu veranschaulichen, was ich in Bulgarien gelernt habe. Zu sehen ist eine Demo und eine Gegen-Demo. Das Thema ist egal, könnte praktisch jedes sein heutzutage. Der Versuch, mit den Gegen-Demonstranten ins Gespräch zu kommen, ihre Argumente zu erfahren, scheitert. Auch dies keine Überraschung. Und auch, dass stattdessen Parolen gebrüllt werden wie „Fundamentalismus raus aus den Köpfen!“. Hier kommt der Bulgare ins Spiel, bei dem immer alles umgedreht ist. Jedenfalls fragt sich der Bulgare in mir: Wie wäre es, wenn mit der Aufforderung nicht die anderen gemeint sind, sondern man selber?

Aufgeben

So sieht es aus, wenn man aufgibt. Wenn man die weiße Fahne schwenkt. In dem Fall weiße Letter. Aufgeben muss man üben. Das sage ich auch aus eigener Erfahrung. Wenn man mit dem Trinken aufhören will, muss man sich selbst eingestehen, dass man dem Alkohol gegenüber machtlos ist. Damit fängt es an. Genauso ist es mit dem Krieg. Wenn man keinen Krieg will, muss man aufhören, Kriegstreibern hinterherzulaufen. So wie man als Alkoholiker keinen Alkohol mehr trinken darf. Ganz einfach, oder?

Back to Berlin

Zurück in Berlin fällt mir vor allem auf, dass die allermeisten weiterhin ihren Tanz auf dem Vulkan tanzen, und dies noch betäubter als zuvor. Gleichzeitig bekommen einige wenige mit, wie groß die Gefahr eines neuen großen Krieges auch im eigenen Land ist. In aller Regel sind es dieselben, die gestern noch bis zum letzten Ukrainer Russland besiegen wollten, egal was der Wähler in der Heimat denkt. Ich erwähne das, weil ich sie bereits damals aufgeforderte habe, doch bitte sehr selbst an die Front zu gehen und nicht vom sicheren Heimathafen aus Kriegspropaganda zu betreiben. Aber gut, man kann seine Meinung auch mal ändern und klüger werden. Diese Bereitschaft vermisse ich allerdings – auch in anderen Fragen, allen voran Corona. Offensichtlich muss es den Menschen immer erst ans eigene Hemd gehen, bevor sie zur Einsicht gelangen. Ich bin auch gerne bereit, diese Einsicht zu akzeptieren, allerdings nur unter einer Bedingung, und das ist die Wahrheit. Also bitte, liebe Leute, die ihr jetzt für Frieden seid, tut bitte nicht so, als wärt ihr das schon immer gewesen. – Die beiden Aufnahmen entstanden noch in Bulgarien. Wie man sieht, ist es um Kriegsgerät und Munition in den Schluchten des Balkans nicht zum Besten bestellt. Auch um möglichst bald an Kredite für neues Kriegsgerät heranzukommen, soll jetzt der Euro in Bulgarien eingeführt werden. Einige haben ihn noch als T€uro in Erinnerung – die meisten haben aber auch das verdrängt. Dies ist nur auf den ersten Blick eine andere Geschichte. Am Ende ist es die gleiche.

Der neue Tränenpalast

Seit Donnerstag bin ich zurück in der Bundeshauptstadt. Die Ankunft in der Zentrale des deutschen Irrenhauses fällt mir von Mal zu Mal schwerer. Das hängt auch damit zusammen, dass Bulgarien immer normaler wird, während Deutschland zur selben Zeit immer mehr den Verstand verliert. Das Ding mit dem gestrigen Veteranentag ist ein Beispiel von vielen dafür. Ein anderes Beispiel sind die Sicherheitsschleusen am Flughafen BER (Foto oben), die mich an die im „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße erinnern. Der „Tränenpalast“ war früher ein wichtiger Grenzübergang zwischen Ost- und West-Berlin. Heute ist er ein Museum. Grenzgänger mussten damals durch eine genauso enge Schleuse wie jetzt am Flughafen durch. Damals saß da noch ein Grenzer und es gab viele Spiegel. Das ist jetzt nicht mehr so. Heute erledigen das Kameras. Der Effekt ist derselbe. Wen man festhalten will, dem wird die Ausgangstür nicht aufgemacht, während sich die Eingangstür bereits hinter ihm geschlossen hat. Das viele Glas scheint die Sache transparent zu machen, mit der Betonung auf „scheint“. Das ist wie mit der Reichstagskuppel. Die ist auch aus Glas, und man kann von ihr ins Parlament reinschauen. Aber ist das dortige Treiben deswegen transparent?

„Wir impfen euch alle!“ – diesmal gegen den Krieg

In der Heimat scheinen gerade einige aufzuwachen. So deute ich zumindest obiges Plakat gegen den heutigen Veteranentag. Ich wusste gar nicht, dass es ihn gibt, aber man lernt bekanntlich nie aus. Unter den Aufwachenden ist auch die sogenannte Antifa. Also die, die neulich noch „Wir impfen euch alle!“ gebrüllt hat. Wie wollten die das damals eigentlich bewerkstelligen, alle zu impfen? Wäre das, wenn es so weit gekommen wäre, nicht auch irgendwie mit Gewalt verbunden gewesen? Immerhin, jetzt will man Abrüsten. Entwaffnen will man das Militär, Vergewaltiger, Nazis und Fundamentalisten. Schön und gut, aber was ist eigentlich mit den eigenen Schlägertrupps?

Unterwegs in Bulgarien

Eine Woche war ich mit meinem Freund und Filmemacher Holger in Bulgarien unterwegs, um deutsche Auswanderer zu interviewen. Das Foto oben zeigt ihn bei der Arbeit am Schwarzen Meer oberhalb von Varna. Gerade ist ein neuer Teil unseres Podcast „Bacillus Bulgaricus“ online gegangen. In ihm ich unterhalte ich mich mit meinem Freund Achim über unseren Road Trip durch Bulgarien. Wer wissen will, was es für deutsche Auswanderer in Bulgarien gibt, sollte ihn sich anhören. Darüber hinaus alle, die sich mit dem Gedanken tragen auszuwandern. Überhaupt ist die Sendung für alle und keinen. Über unsere Reise selbst möchte ich soviel verraten, dass sie ohne Übertreibung episch war, und dass ich mich oft gefragt habe, ob wir gerade in einem Film sind.

Das Land der Aufgespritzten

Bulgarien ist, ich habe es mehrfach erwähnt, das Land der Ungeimpften. Manche nennen sie auch Ungespritzte. Gleichzeitig ist Bulgarien das Land der Aufgespritzten, also der aufgespritzten Lippen. 30 Prozent, so wie die offizielle Impfquote, wären sicherlich zu hoch gegriffen. Selbst 20 bis 25 Prozent, die inoffizielle Impfquote in Bulgarien, erscheinen mir zu viel. Sicher ist, dass mehr Frauen als Männer davon betroffen sind. Praktisch habe ich noch keinen Mann mit aufgespritzten Lippen gesehen, weder in Bulgarien, noch in Deutschland. Warum bulgarische Frauen sich öfters die Lippen aufspritzen lassen als deutsche Frauen, darüber kann man trefflich spekulieren.