Wieder so ein Wort, das ich noch nie zuvor gehört habe: „Konsequenter Lockdown“, und es gefällt mir nicht nur gut, sondern ich bin ganz bei ihm. Konsequent ist ja nur ein anderes Wort für radikal, etwas mit Stumpf und Stiel ausrotten, mit der Wurzel sozusagen, oder zum Berserker werden, wenn du so willst. Wenn mich jemand fragen würde, was leider niemand tut, nicht mal meine Regierung, dabei sind das doch alles Volksvertreter, die den Souverän, also mich, nur vertreten, oder etwa nicht? Ein Meinungsforschungsinstitut hat auch nicht angerufen, angeblich wird heutzutage so auf Meinungsforschungsinstitute gehört, die Politik regelrecht nach Meinungsumfragen ausgerichtet, aber wer weiß, wo und bei wem die immer anrufen, bei mir jedenfalls nicht. Dafür bekomme ich jetzt ständig Anrufe, wo man mir einen Kredit aufschwatzen möchte, so als wüsste man am anderen Ende der Leitung über meine Finanzen Bescheid, was aber schon wieder ein anderes Thema ist. Wie gesagt, ich bin mit dem „Konsequenten Lockdown“ ganz einverstanden, auch wenn Volksvertreter ihn vorschlagen, von denen ich mich alles andere als vertreten fühle. Ich würde es allerdings nicht „Konsequenter Lockdown“ nennen, ich überlege noch wie, jedenfalls wundere ich mich schon lange, dass bisher weder die Öffentlichen Verkehrsmittel noch die Supermärkte als Orte der Infektion erkannt wurden. Das verstehe ich nicht nur nicht, sondern das kann auch nicht sein, und deswegen schlage ich vor, dass nun wirklich mal alle zu hause bleiben: Busfahrer, Verkäuferinnen, Sekretärinnen, Security, Putz- und Postfrauen- und männer, sowohl System- als auch Impflinge und so weiter und so fort …, also wirklich alle und am besten bis Neujahr, damit wir den Feind, wir befinden uns schließlich im Krieg, endlich besiegen können. Dann hört das auch mit der Kriegsberichterstattung auf, denn dann gibt es weder Verwundete noch Gefallene, nur heißt das dann nicht „Konsequenter Lockdown“ sondern, jetzt fällt’s mir ein: GENERALSTREIK. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Höre gerade im öffentlich/rechtlichen Info-Radio, das das „Warum?“ so liebt, zum ersten Mal überhaupt vom „Oster-Blitz-Lockdown“. Dass das mittelalterliche Eingeschlossenwerden wieder mal verlängert werden wird, das ist keine Überraschung. Neu ist die Wortwahl „Oster-Blitz-Lockdown“, die mich sofort an den „Blitz-Krieg“ denken lässt. Offensichtlich geht es dem öffentlich/rechtlichen Radio, das mit dem Bildungsauftrag, da anders. Warum (eigentlich DIE Frage des Info-Radios) sonst sollten dort ausgerechnet die Worte „Oster-Blitz-Lockdown“ gewählt werden? Ist es reine Nachlässigkeit beim Umgang mit unserer gemeinsamen Sprache? Immerhin das Einzige, was uns kulturell verbinden soll, glaubt man einer ehemaligen Integrationsbeauftragten. Oder ist es Geschichtsvergessenheit, wobei ich nicht weiß, was schlimmer wäre. Aber ich will jetzt nicht den „Blitz-Krieg“ erklären, erlaube mir „nur“ darauf hinzuweisen, dass der „Blitz-Krieg“ kein gutes Ende nahm – der „End-Sieg“ blieb aus – und möglicherweise verhält es sich ähnlich mit dem „Oster-Blitz-Lockdown“. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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„Brauchen wir eine Kartei für Moscheen?“ fragt das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg neulich allen Ernstes, denn, so die Begründung: „Keiner weiß, wer dort was predigt.“ – Da kann ich Abhilfe schaffen, denn ich habe „Inside Islam“ von Constantin Schreiber aus dem Jahre 2017 schon ausgelesen (lange genug Zeit war ja, und nicht nur mangels Fahrgäste), weswegen ich es auch in meinem Bauchladen anbieten kann. Wer Lesen kann, ist auch hier einmal mehr klar im Vorteil, und er braucht keine Kartei und auch kein Verzeichnis. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Sehe gerade Filme, wo die Polizei nicht gerade zimperlich mit der eigenen demonstrierenden Bevölkerung, Menschen wie du und ich, umgeht. Das kann nur in Moskau sein, denke ich, und sogleich bin ich sauer auf die Uniformierten, die wie Roboter aussehen und auch so agieren. Als nächstes bemerke ich, dass das gar nicht Moskau ist, sondern London. Hm, was denke ich nun über die Polizisten, und was soll und sollte ich besser über sie denken. Immerhin sehen sie ganz nett aus mit ihren gelben Westen und ihren komischen Hüten. Endlich sehe ich, dass das weder Moskau noch London ist, sondern Kassel. Die Polizisten sind wieder in Kampfmontur mit langen XXL-Schlagstöcken, die Demonstranten eher alte Menschen, denn wir haben bekanntlich diesen blöden demographischen Wandel. Da ich alte Menschen noch nie leiden konnte, fällt mir der Hass auf sie nicht schwer. Ja, schlagt den Alten auf den Kopf und aufs Maul, ich kann sie auch nicht leiden. Was die sich einbilden und erlauben?! Wo kommen wir hin, wenn jeder macht, was er will und nicht, was er soll. – Zum Glück gibt es nicht nur die Deutsche, sondern auch die Balkanische Seite voll Mitgefühl in mir, selbst für Alte. Und das kann ich auch nur jedem empfehlen, auch wenn die Balkanisierung unseres schönen Landes, in dem wir gut und gerne leben, nicht in jedem Fall gutzuheißen ist. Wie alles im Leben, so hat auch die Balkanisierung seine zwei Seiten – mindestens. Deswegen mein Tip nicht nur fürs Wochenende: Entdecke den Balkaner in dir! Also sprach TaxiBerlin, kannst glauben.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: „gebärfähige Körper, in der überwiegenden Mehrzahl Frauenkörper“
