Bericht aus Amerika (027) – “Am Lake Tahoe”

Normalerweise sehen Fotos besser aus als es in Wirklichkeit ist. Bei den Bildern, die ich gestern am Lake Tahoe gemacht habe, scheint es mir umgedreht zu sein. Sie geben einfach nicht die Schönheit wieder, die ich vor Ort empfunden habe. Vielleicht liegt es auch an mir und meinen Fähigkeiten als Fotograf. Ich veröffentliche einfach ein paar mehr Bilder, um die mangelnde Qualität durch Quantität wettzumachen. Von Wassermangel ist am Lake Tahoe keine Spur, eher im Gegenteil. Dementsprechend hat sich auch noch keiner am Lake Tahoe festgeklebt. Würde man das Wasser vom Lake Tahoe über ganz Kalifornien, was größer ist als Deutschland, verteilen, würde der Wasserstand überall ein Fuß sein.

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Bericht aus Amerika (026) – “Am Donner Pass”

Der Donner Pass  (2151 m / 7056 ft)
Gestern war ich am Donner Pass. Ich hatte in einem Buch von dem Journalisten, Publizisten, Buchautor und Mitherausgeber der FAZ Frank Schirrmacher vom Donner Pass gelesen. Es war aber nicht “Ego: Das Spiel des Lebens”, wie ich hier noch dachte, sondern “Minimum: Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gemeinschaft”. Der Donner Pass ist für eine Tragödie bekannt, bei der immer gerne ein möglicher Kannibalismus ins Spiel gebracht wird. Schirrmacher rückt etwas anderes in den Mittelpunkt, und zwar die Frage, wer bei einer Katastrophe eher überlebt: Singles, Einzelgänger und Desperados oder Freunde, Verwandte und Familienverbände? Eine Frage, die gerade aktuell ist wie schon lange nicht mehr.

Blick Richtung Osten auf den Donner See

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“Warum Heroinmangel keine gute Nachricht ist”

Der böse Taliban mit seinem Stock

Meine Beobachtung, dass in der Heimat die Menschen betäubt sind, wird nun ausgerechnet vom ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg bestätigt. Marco Evers stellt sich die berechtigte Frage: “Warum ein Heroinmangel in Europa keine gute Nachricht ist” Der besorgte Journalist ist sich sicher, dass dies “tragische Folgen” hat. Entweder schlagen sich die Menschen gegenseitig die Köpfe ein oder sie gehen auf die Straße oder beides. Schuld daran hat, wie sollte es anders sein, der böse Taliban. Denn der haut mit seinem Holzstock jede Mohnkapsel einzeln ab, so wie es auf dem Foto im Spiegel zu sehen ist. Aber nicht nur das. Danach trommelt er mit seinem Stock dem Obertaliban den erfolgreichen Abschluss seiner Vernichtungsarbeit, und später schlägt er mit ihm seine Frau. Praktisch zeitgleich mit den Menschen, die sich nun in Europa mangels Heroin die Köpfe einschlagen.

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“Hau ab, du Hurensohn!” – “Geh weg, du Hund!”

Interessant wird obiges aktuelle Video aus der Heimat erst am Ende. Vorher haut nur der Eine dem Anderen auf den Kopf, und daraufhin der Andere dem Einen – das Übliche halt. Bei 4:42 werden die Journalisten vom Spiegel mit “Hau ab, du Hurensohn!” auf Deutsch zum Weggehen aufgefordert. Manch einer würde sich beleidigt fühlen. Nicht so die Spiegel-Mitarbeiter. Sie übersetzten noch brav die Ansage des Herrn auf dem Bürgersteig ins Deutsche: “Hör auf, jemanden zu beleidigen, der vor unserem Laden steht!” Als Dankeschön kommt bei 4:57 nochmal die Ansage an den Spiegel-Journalisten: “Geh weg, du Hund!” – Auch dazu kein Kommentar. Es scheint die normale Umgangssprache beim Spiegel zu sein.
Video SpiegelTV
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Bericht aus Amerika (025) – “Der Russe ist schuld”

Der Russe ist überall, selbst in Amerika. Hier liegt er im trockenen Laub und denkt, man sieht in nicht. Aber der Russe in Amerika ist auch nicht klüger wie anderswo. Schon von weitem erkennt man den dummen Russen. Da kann die Tarnung noch so gut sein, wenn er aus alter Gewohnheit seine rote Kappe trägt. Schwach wie Flasche leer bedeutet auch in diesem Fall nichts Gutes. Denn ein friedlicher Amerikaner hat den bösen Geist – sprich Spirit – des bösen Russen schon intus. Und wenn der gute Amerikaner irgendwann Böses tun sollte, dann ist der Russe schuld.

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Bericht aus Amerika (024) – “Bauernfrühstück”

Heute habe ich zum dritten Mal mein geliebtes deutsches Bauernfrühstück gemacht. Deutsches Bauernfrühstück kommt extrem gut an in Amerika. Überhaupt haben Amis nichts gegen Deutsches und dementsprechend auch nichts gegen Deutsche. Wie auch, die allermeisten haben deutsche Wurzeln, sind also teilweise Deutsch. Ich selbst bin ja auch nur halber Deutscher. Doch zurück zu meinem Bauernfrühstück, in dem eine große Kartoffel steckt, die anderthalb Dollar gekostet hat. Kein Witz: eine Kartoffel = 1,50 $! Die Eier, der Bacon und die Zwiebel waren so teuer wie in Deutschland – immerhin. Auch die Gewürzgurken und das Sauerkraut waren nicht teurer, dafür aber besser. Die Gewürzgurken waren nicht süß wie in Deutschland, und das Sauerkraut nicht so übertrieben sauer. Vielleicht der Grund, warum ich den Eindruck habe, dass man im Ausland mehr Sauerkraut isst als in der Heimat, obwohl die Deutschen immer noch gerne “Die Krauts” genannt werden. Mit Ausland meine ich sowohl Amerika, als auch Bulgarien.

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Bericht aus Amerika (023) – “Endlich gute Musik”

In Amerika gibt es den Supermarkt und den Grocery Outlet. Letzterer ist billiger, weswegen wir immer dort hinfahren zum Einkaufen. Auch in Amerika sind die Preise gestiegen, und das nicht zu knapp. Neulich sagte eine Verkäuferin in einem solchen Grocery zu mir, dass es sogar bei ihr kaum noch Schnäppchen geben würde. Dass man in Amerika mit dem Auto einkaufen muss, versteht sich von selbst. Ohne Auto geht praktisch gar nichts. “You can’t walk!” war das erste, was ich in Amerika gelernt habe. Dass man seine Einkäufe, die man vorher online bestellt hat, vom Grocery zum Auto gebracht bekommt, das war neu für mich. Ich habe es bisher nicht gemacht und werde es auch in Zukunft nicht tun. Dafür ist die Musik sowohl im Supermarkt, als auch im Grocery einfach zu gut. Es sind die guten alten Songs der Sechziger, die dort rauf und runter laufen, und das ohne Werbung. Eigentlich kaum vorstellbar, aber es ist so. Ich meine, wo hört man in Deutschland mal Van Morrison, The Doors oder Creedence Clearwater Revival beim Einkaufen? Von Jefferson Airplane, Canned Heat und The Grateful Dead ganz zu schweigen.

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Bericht aus Amerika (022) – “Wenn ich mir was wünschen dürfte”

Typische Toilettenspülung
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es diese amerikanische Toilettenspülung. Die ist so robust, dass sie sogar für die Schluchten des Balkans geeignet ist. Denn man kann sie auch mit dem Fuß bedienen. In Bulgarien kann das zum Problem werden, denn die Toiletten auf dem Balkan sind in aller Regel sehr klein. Thomas Bernhard, der alte Grantler aus Österreich, war übrigens der Meinung, dass Balkan-Toiletten besser seien als die in Wien. Wie er darauf kam, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich weil er nur bis Jugoslawien kam. Nach Bulgarien geht man auf jeden Fall nicht wegen seiner Toiletten – im Gegensatz zu Amerika. Amerikanische Toiletten sind nicht nur sauber und robust, sondern auch so groß, dass genug Platz ist, sie auch mit dem ausgestreckten Fuß zu bedienen.
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Bericht aus Amerika (021) – “Today: Father’s Day”

In den Vereinigten Staaten von Amerika wird der Vatertag am dritten Sonntag im Juni gefeiert. Das ist in Deutschland heute, bei mir in Kalifornien morgen. Ausgerechnet Präsident Nixon war es, der den Vatertag 1974 in den Rang eines offiziellen Feiertages erhob. Erstmals auf die Idee, einen Vatertag zu feiern, kam Sonora Smart Dodd im Jahre 1909, um ihren Vater William Jackson Smart, einen Veteranen des Bürgerkriegs, zu ehren. Dessen Frau war bei der Geburt des sechsten Kindes gestorben, und Mr. Smart zog das Neugeborene sowie die anderen fünf Kinder alleine auf einer Farm im Osten des Bundesstaates Washington auf. Mrs. Dodd wollte die Kraft und die Selbstlosigkeit ehren, die ihr Vater seinen Kindern entgegengebracht hatte. Der erste Vatertag wurde am 19. Juni 1910 in Spokane, Washington, begangen. Zur selben Zeit tauchten in verschiedenen US-amerikanischen Städten Vatertagsfeiern auf. 1924 unterstützte US-Präsident Coolidge die Idee eines nationalen Vatertags, doch erst im Jahre 1966 unterzeichnete Präsident Johnson eine Proklamation, die den dritten Junisonntag zum Vatertag erklärte. Väter erhalten heute hier von ihren Kindern Geschenke oder Blumen, Gedichte werden für sie aufgesagt und gemeinsame Ausflüge gemacht.

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Bericht aus Amerika (020) – “Biden bizarr”

Die New York Post nennt es “bizarr”, dass Präsident Biden seine gestrige Rede zur Waffenkontrolle mit „Gott schütze die Königin“ beendete. Zuvor hatte er seine Zuhörer gewarnt, dass sie für die Handlungen von Menschen haftbar gemacht werden könnten, die ihre Autos stehlen. Die Verabschiedung des 80-jährigen Präsidenten verwirrte die Zuhörer, darunter auch die Journalisten im Raum auf dem Campus der University of Hartford in Connecticut. „Mehrere von Ihnen haben mich gefragt, warum er das gesagt haben könnte“, schrieb Todd Gillman von den Dallas Morning News in einem Bericht, der den Moment beschrieb. Gillmans Antwort: “Ich habe keine Ahnung.” Auch ich habe keine, was nicht daran liegt, dass ich in Kalifornien und nicht in Connecticut bin. Erinnerungen lassen die traurigen Bilder eines verwirrten alten weissen Mannes aber schon wach werden, und zwar an ähnliche Auftritte von Enver Hodscha, Erich Honecker und Nicolae Ceaușescu.
Video TimesRadio
Text TaxiBerlin