Den Sack zumachen

Gestern war ich wieder Müll einsammeln. Ich gehe jeden Tag zweimal für jeweils eine knappe Stunde raus, und einmal davon sammle ich Müll ein. Müll gibt es in Bulgarien wie Sand am Meer, ich könnte auch sagen wie in Berlin. In Berlin habe ich noch nie jemanden Müll einsammeln sehen. Hier bin ich auch eine Ausnahme. Immerhin, im Tal der Esel in Südbulgarien, wo ich immer mal wieder zu Besuch bin, ziehen ganze Schulklassen mit Eseln los, um Müll einzusammeln. Mangels Esel muss ich immer alleine los. Dann wird aus Müll einsammeln Meditation. Das ist keine Übertreibung. Außerdem kommen mir beim Sammeln immer die besten Ideen. Ich sag jetzt nicht welche, probier es einfach selber aus. Auf dem Rückweg gibt es mir immer ein tiefes Gefühl der Befriedigung. Praktisch das Gegenteil von “Ich krieg keine Befriedigung”. Am Ende mache ich den Sack zu, also den mit Müll. Normalerweise macht man das, wenn man genug Geld oder materielle Güter eingesammelt hat. Ich würde so weit gehen und sagen, dass meine Befriedigung größer ist.

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