„Guten Morgen!“

Eselsmilch macht’s möglich

Es melden sich jetzt immer mehr Menschen aus der Heimat bei mir, um mir mitzuteilen, dass ich Recht gehabt habe. Dazu muss man wissen, dass es mir nicht darum gegangen ist, Recht zu haben. Es ging und geht mir um die Wahrheit. Dass es DIE Wahrheit nicht gibt, dass weiß auch ich. Was es aber gibt, sind immer tiefere Wahrheiten. Wahrheiten, die mehr Wahrheit enthalten, wahrer sind als andere Wahrheiten. In dem Fall geht es um die Wahrheit, dass Zwei und Zwei Vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst. Diese Feststellung und auch die Wahrheit sind nicht von mir. Die Wahrheit, dass Zwei und Zwei Vier ist, war in der letzten Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Die Anrufer aus der Heimat wollen mich aber nicht nur wissen lassen, dass Zwei und Zwei auch weiterhin Vier ist. Die Anrufer aus der Heimat wollen immer auch noch einen Rat, den ich natürlich für sie habe. Nicht umsonst habe ich mich in die Schluchten des Balkans zurückgezogen, die jetzt von der Heimat mal wieder zur verbotenen, weil angeblich gefährlichen Zone erklärt wurden. Letzteres stimmt sogar. Die Schluchten des Balkans haben wirklich das Potenzial, klar im Kopf zu werden. Möglicherweise ist das auch der Grund, dass ich den Menschen aus der Heimat, die mich anrufen, um mich wissen zu lassen, dass Zwei und Zwei auch heute noch Vier ist, als erstes „Guten Morgen!“ antworte. Das ist aber nicht der Rat, um den ich ihnen gebe. Der Rat, um den sie mich bitten, und den ich ihnen gerne gebe, ist, Fünfe auch mal gerade sein zu lassen!

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„Kaffee mit Pretenzija“

Gestern war ich in den Schluchten des Balkans im Theater. Das Stück hieß „Kaffee mit Pretenzija“ und ist von Georgi Markow, der durch das Regenschirm-Attentat auf der Waterloo-Bridge in London in den Siebzigern bekannt geworden ist, dem er zum Opfer gefallen ist. Vorgestern am Telefon sagte man mir, dass das Stück ausverkauft sei, und dass man einen Grünen Pass brauchen würde, um ins Theater zu kommen. Das wollte ich genauer wissen. Ich fuhr in die Stadt und warte vor dem Theater. Es dauerte nicht lange, dann hatte ich eine Eintrittskarte. Eine Frau verkaufte sie mir, ihre Freundin hatte nach einer Beerdigung keine Lust mehr auf Theater. (Kostenpunkt 14 Lewa, also 7 Euro) Im Theater waren wir vielleicht 250 Seelen, wie man in Bulgarien sagt. (In Bulgarien gilt in der Panikdemie halbe Kapazität.) Alle waren sie noch am Leben und erfreuten sich bester Gesundheit. Ein Drittel von ihnen trug eine Maske, nach einem Grünen Pass wurde niemand gefragt. Es wurde auch niemand angesprochen wegen der Maske. Da ich mit Maske keine Luft bekommen, setze ich so gut nie eine auf. Dreimal in einem halben Jahr wurde ich darauf angesprochen, immer höflich und nett, wie es sich gehört. Nicht so wie in Deutschland,  wo ich angeherrscht, angeschrien und beleidigt wurde, und wo es nur noch eine Frage der Zeit war, dass man mir wegen ohne Maske aufs Maul gehauen hätte. Einen solchen Maskenmob gibt es in Bulgarien nicht. Im „Land oft the Freaks“, wie Bulgarien unter Insidern auch genannt wird, ist ein solches Verhalten undenkbar. Es ist dem bulgarischen Naturell so fremd wie dem Deutschen die Empathie, die Mitmenschlichkeit geworden ist. Nicht umsonst sage ich immer, dass Bulgaren „Die Große Freiheit“ ist. Das ist keine Übertreibung. Doch zurück zum Stück „Kaffee mit Pretenzija“ von Georgi Markow, das im „Theater der Bulgarischen Armee“ aufgeführt wurde. Es ist ein Drei-Personen-Play, um genau zu sein drei Männer, die auf drei Frauen warten, die sie am Tag zuvor bei einer Tasse Kaffee, deswegen „Kaffee mit Pretenzija“, kennengelernt haben, die aber nicht kommen. Dafür klingelt ständig jemand an der Tür, der fragt, ob das ihr Trabant vor der Tür wäre. Das ist sozusagen der Running-Gag vom Stück. Auch das ein eher unbulgarisches Verhalten. Obwohl, wenn ich es mir Recht überlege, vielleicht doch nicht. Vielleicht hat sich jemand wirklich Sorgen gemacht wegen dem Trabant des Nachbarn. Aber wer weiß. Was ich weiß, ist, dass offiziell der Grüne Pass eingeführt ist im Land, aber eben nicht überall. Immerhin die Eintrittskarten waren grün.

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Der Minister, mein Kmet und ich

„Mein Fernseher“

Gestern habe ich meinem Kmet, also meinem Bürgermeister, geholfen eine Überdachung für das Holz zu bauen, mit dem er im Winter seine Kneipe beheizt. Ich habe die vier Metallpfeiler der Überdachung gestrichen, damit sie nicht gleich zu rosten anfangen. Die Metallpfeiler sehen so aus, als wären sie vom letzten Krieg übrig geblieben. Ich glaube, mein Bürgermeister hat sie auf irgendeinem Hof in unserem Dorf gefunden, in dem wir die letzten beiden verbliebenen Einwohner sind. Obwohl mein Bürgermeister meinte, er wäre, was die Farbe angeht, ohne „Prätenzii“, war er mit meinem Grün dann nicht ganz zufrieden. Das liegt daran, dass er die „Grünen Socken“ („Seleni Tshorapi“), wie die Grüne Partei hier umgangssprachlich genannt wird, nicht leiden kann, genauso wie er Deutsche nicht leiden kann. Ich muss dazu sagen, dass ich ihm anfangs auch Braun als Farbe in Aussicht gestellt hatte. Aber irgendwie wollte ich das Braun dann doch für mich behalten, und zwar weil ich meine eigenen Pfeiler braun gestrichen habe und man nie weiß, ob man nicht doch irgendwas vergessen hat. Meinem Bürgermeister blieb nichts anderes übrig, als mit Grün einverstanden zu sein. Mit meinen Streicharbeiten war er nicht nur einverstanden, sondern sogar sehr zufrieden. „So arbeitet ein Deutscher!“, sagte er zu mir, als ich mit dem Streichen fertig war, obwohl er die Deutschen wie gesagt nicht leiden kann. Danach gingen wir in seine Kneipe, um dort zusammen zu Abend zu Essen und die Nachrichten zu sehen.

Da ich selbst keinen Fernseher habe, gehe ich von Zeit zu Zeit in die Kneipe von meinem Bürgermeister, um die Nachrichten zu sehen. Gestern erfuhr ich nun, dass im Land über Nacht der Grüne Pass eingeführt worden war. Selbst mein Bürgermeister wusste nichts davon. Außerdem wurde darüber berichtet, dass daraufhin jemand in Sofia versucht hat, dem zuständigen Minister auf den Kopf zu schlagen. Und das gab es dann den ganzen Abend in unzähligen Wiederholungen, manche davon in Slow Motion, im Fernsehen zu sehen. Selbst in Bulgarien passiert es nicht alle Tage, dass jemand versucht einem Minister auf den Kopf zu schlagen. Man muss dazu sagen, dass nicht nur diese eine Person in Sofia auf die Straße gegangen ist, die versucht hat dem Gesundheitsminister auf den Kopf zu schlagen, sondern dass es in allen großen Städten Bulgariens (Plovdiv, Varna, Burgas, Veliko Tirnovo, Gabrovo, Haskovo, Kirdschali u.a.) Demonstrationen gegen die Einführung des Grünen Passes durch den Gesundheitsminister gab und auch heute wieder geben wird.

Dass Menschen in Bulgarien auf die Straße gehen, ist nicht unbedingt selbstverständlich. In dem von mir beim Wieser-Verlag in Klagenfurt herausgegeben bulgarischen Klassiker „Bai Ganju, der Rosenölhändler“ liest sich das so: „Und was wird das Volk dazu sagen, was wird es tun? Eine interessante Frage! Du hast mir einmal versichert, dass Du noch an das bulgarische Volk glaubst. Nun, das war ja wohl ein Scherz! Wem sollte denn Dein Glaube gelten? Dieser Nation von Sklaven, die das alles hinnimmt? Sieh Dir ihre Vertreter an! Das Volk, an das Du glaubst, ist ein Sklave, jawohl ein einziger Sklave. Es empfindet Unterwürfigkeit als höchstes Glück, Tyrannei als Wohltat, knechtische Ergebenheit als Heldentum und jedes verächtliche Angeherrschtwerden als Sphärenmusik.“ Das mag für die Bulgaren zutreffen, aber nicht für die Deutschen gelten, mag der ein oder andere jetzt denken. Friedrich Nietzsche sah das anders, als er meinte, dass ein Deutscher zwar großer Dinge fähig sei, es aber sehr unwahrscheinlich wäre, dass er sie auch tut, weil er gehorcht, wo er kann, wie das einem an sich trägen Geist zuträglich ist.

Zurück zu mir, einem halben Deutschen und einem halben Bulgaren in Bulgarien. Ich war gestern nicht auf der Straße, einfach weil ich nicht in der Stadt sondern auf dem Dorf und ohne Fernseher wohne, und wo ich meinem Bürgermeister helfen muss, um überhaupt mal zu erfahren, was im Land und auf der Welt vor sich geht. Ich muss dazu sagen, dass ich das nicht als schlimm empfinde, im Gegenteil. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, irgendetwas wichtiges zu verpassen. Dass nun jemand versucht hat in der Hauptstadt Sofia dem Gesundheitsminister auf den Kopf zu schlagen, finden weder mein Bürgermeister noch ich fair. Da die Bilder den ganzen Abend im Fernsehen wiederholt wurden, dauerte es einige Zeit, bis ich meinen Bürgermeister fragen konnte, wie das jetzt mit dem Grünen Pass werden soll. Der weiß es aber auch nicht. Er weiß nicht einmal, was ein Grüner Pass ist. Da haben sich zwei gefunden. Ich hab nicht mal ein Smartphone. Irgendwann meinte mein Bürgermeister, dass er das jetzt nicht auch noch machen kann. Es hat etwas gedauert, bis er mir geantwortet hatte. Auch er stand noch ganz unter dem Eindruck der Bilder im Fernsehen. Am Anfang dachte ich, dass er meinte, er würde es nicht auch noch schaffen würde, jemandem auf den Kopf zu schlagen. Aber das war natürlich Quatsch. Was mein Bürgermeister meint, ist, dass er jetzt nicht auch noch irgendwelche Tests für sein Dorf organisieren und kontrollieren kann. Mein Kmet, also mein Bürgermeister, hatte offensichtlich ganz vergessen, dass wir beide die einzigen verbliebenen Einwohner im Dorf sind.

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Die Angst der Geimpften oder Die Jagd ist eröffnet

“Nabotzkani” – “Gestochene” oder “Die mit dem Stich”

Hatte ich gestern über meine Angst gesprochen, so möchte ich heute über die Angst der Geimpften schreiben. Ich erlaube mir dies, weil mir die Angst der Geimpften zunehmend Angst macht. Denn aus der Angst der Geängstigten, der Verängstigten, denen man erfolgreich Angst gemacht hat, übrigens dieselben, die sich einst über den besorgten Bürger belustigten, ist nun die Angst der Geimpften geworden, vor der ich mich in den Schluchten des Balkans in Sicherheit gebracht habe. Vor ihr bin ich geflüchtet.

Auch Geimpfte, die in Bulgarien „Gestochene“ oder „Die mit dem Stich“ heißen, haben Angst vor der Impfung, auch wenn gelegentlich das Gegenteil behauptet wird. Nun gibt es immer mehr Fälle, gestern las ich von einem Mitglied der Kelly-Family, dass Menschen trotz Impfung an Corona erkranken. Dass sie den Virus weiterhin übertragen, war schon vor der Impfung klar. Aber dass sie, die wie jeder andere auch Angst vor der Impfung hatten, nun trotz Impfung plötzlich doch nicht geschützt sind, was man ihnen versprochen hatte, so wie man auch keine Impfpflicht versprochen hat, das macht ihnen zusätzliche Angst. Das verstehe ich vollkommen, denn es ist menschlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass es angeblich um Leben und Tod geht, obwohl die wenigsten AN Corona sterben. Um herauszufinden, ob die Impfung etwas gebracht hat oder nicht, dazu bräuchte man nur einen Antikörpertest machen, aber das nur nebenbei.

Die Geimpften sind, was ihre Angst angeht, doppelt bestraft. Einmal mussten sie ihre Angst vor der Impfung überwinden, und nun müssen sie trotz Impfung weiterhin Angst vor der Erkrankung haben, die sie eigentlich als Geimpfte nicht mehr haben sollten. Angst führt regelmäßig zu Aggressionen, doppelte Angst zu doppelten Aggressionen. Nun ist es so, dass diese Aggressionen sich nur in den seltensten Fällen gegen den Verursacher der Angst selbst richten. Denn es ist immer einfacher, seine Aggressionen an scheinbar Schwächeren auszulassen. Und wer eignet sich dazu derzeit besser als die Ungeimpften? Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, so wie man es ihnen versprochen hat, was letztendlich ihr gutes Recht ist. Aber die allermeisten Menschen brauchen immer einen Schuldigen, einen Sündenbock, und das ist heute der Ungeimpfte. Fast bin ich geneigt zu sagen, dass sich zu den Aggressionen auch immer öfter ein Hass auf Ungeimpfte gesellt, der eigentlich ein Selbst-Hass ist, weil dieser nicht so blöd war und sich impfen zu lassen, aber was weiß ich als Ungeimpfter schon.

Was ich weiß, ist, dass wir weit gekommen sind, wenn Autoren, in dem Fall Wladimir Kaminer im Spiegel, nicht als erstes nach ihrem neuesten Buch befragt werden, sondern danach, ob sie geimpft sind oder nicht. Mit welchem Recht erlauben sich so genannte Journalisten, also medizinische Laien, einen anderen, ihnen fremden Menschen öffentlich nach einer ganz persönlichen Entscheidung zu befragen, regelrecht abzufragen, so wie man früher halböffentlich in der Schule gefragt wurde, welches Fernsehprogramm man zuhause sieht. Ein Autor, der dagegen nicht protestiert, hat sich damit in meinen Augen als Schriftsteller, aber vor allem als Mensch diskreditiert. So auch ein Bekannter, der mir neulich noch versicherte, dann aufzustehen, wenn die Ungeimpften anders behandelt werden würden wie er selbst als Geimpfter. Nun ist es so weit: Ungeimpften darf der Zutritt zum Supermarkt verweigert werden, auch wenn sie nicht mehr das Geld für einen Test sondern nur noch für Essen haben; müssen sie in Quarantäne, selbst wenn sie gesund sind, wird das Krankengeld nicht weiter gezahlt etc.; aber der Aufstand bleibt nicht nur aus, sondern dieselbe Person sagte heute zu mir: „Das ist jetzt DEIN Kampf!“

Ich bin kein Prophet, sondern nur ein Trockener Taxifahrer, der sich aus Angst ins Ausland evakuiert hat. Das Thema Corona habe ich mir nicht ausgesucht, auch ich hätte besseres zu tun, als mich tagein tagaus mit einem Virus zu beschäftigen. Aber das Thema wird mir permanent aufs Ohr und auch auf die Augen gedrückt, was an sich schon eine Körperverletzung ist. Aber ich will mich nicht über Kleinigkeiten beklagen, denn ich gehe davon aus, dass wir demnächst schlimmeres erleben werden, und zwar Hetzjagden auf Menschen. Also wahre Hetzjagden auf richtige Menschen. In Bulgarien wurde die Jagdsaison bereits vor einiger Zeit offiziell eröffnet.

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Ich habe Angst, Mama

Ab hier beginnt die Realität

Auch ich habe Angst, und ich habe lange überlegt, wovor genau ich Angst habe. Anfangs hatte ich vor dem Virus Angst. Dass unsere Regierung diesen am Anfang verharmloste, verstärkte meine Angst nur noch. Je mehr ich über den Virus erfuhr, desto kleiner wurde meine Angst vor ihm. Trotzdem nahm meine Angst insgesamt nicht ab. Die Summe meiner Ängste blieb aber nicht nur auf hohem Niveau, sondern wuchs sogar eher noch. Ich war in einem Angstmodus gefangen, meine Ängste beeinträchtigten mein Denken. Auch Urängste waren angetriggert. Das erschwerte die Analyse, wovor ich genau Angst hatte, zusätzlich. Hinzu kam die Angst um meine Existenz. Mein Chef hatte Ende letzten Jahres seine Firma aufgelöst. Ich hatte aber nicht nur meinen Job verloren, sondern es gab praktisch von einem Tag auf den anderen Tag keine Arbeit mehr für mich. Dann war da auch noch die Angst, nur weil ich bestimmte Gedanken und Überlegungen im Kopf hatte, plötzlich ein Verschwörungstheoretiker, ein Querdenker, ein Coronaleugner, ein Covidiot, ein Aluhut, ein Schwurbler, ein Antisemit und ein Nazi zu sein. Die größte Angst war aber die, damit ganz alleine dazustehen, nirgendwo mehr dazuzugehören.
Ich sprach mit vielen Menschen, Freunden, Bekannten, Kollegen, so wie ich es zuvor im Taxi getan hatte. Ich informierte mich, betrieb Recherche, hörte mir unterschiedliche Argumente an, wägte sie ab, ging in mich, dachte viel nach. Das war ein Prozess von Wochen und Monaten, voll von Angst und Selbstzweifeln. Die jahrelange Praxis, dass in meinem Taxi ein jeder alles sagen durfte, und ich mir auch alles angehört habe, half mir nun sehr, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Das ganze unvoreingenommen, nicht davon ausgehend, es selbst besser zu wissen, die Wahrheit sozusagen für mich gepachtet zu haben, sondern immer auch die Möglichkeit einschließend, dass ich falsch liegen könnte. Ich besuchte auch immer wieder Demonstrationen, sowohl in Sofia als auch in Berlin, um mir mein eigenes Bild zu machen, das mit dem, was darüber bei Öffentlich/Rechtlich und in vielen anderen Medien berichtet wurde, so rein gar nichts mehr zu tun hatte. Und irgendwann fing ich an, wieder meinen eigenen Beobachtungen, meinen eigenen Gedanken, meinem Wissen, meiner Lebenserfahrung, meinem eigenen Denken, meinem Verstand und meinem Instinkt zu vertrauen. Auch wieder mit der Angst im Kopf, damit alleine dazustehen – vielleicht das schwierigste überhaupt.
Ich realisierte nach und nach, dass es realistischer für mich ist, mehr Angst vor dem Impfstoff als vor dem Virus zu haben. Vor dem Virus habe ich praktisch keine Angst mehr. Die größte Angst machen mir aber bis heute Menschen, die aus Angst und im guten Glauben daran Gutes zu tun, die richtige Haltung zu haben, auf der richtigen Seite zu stehen, zu allem bereit zu sein scheinen, auch zu körperlicher Gewalt. Mir hat sehr geholfen, über meine Ängste zu sprechen. In dem Moment, wenn man sich öffnet, wenn man offen und ehrlich über seine Ängste spricht, finden sich auch die richtigen Menschen ein. Menschen, die mit dieser Offenheit umgehen können. Dieses sich Öffnen ist auch immer mit Angst verbunden, weil man immer auch Menschen verliert, was schmerzhaft ist. Ich will das nicht verschweigen, denn es gehört zum sich Öffnen dazu. Und trotzdem lohnt es, sich auch dieser Angst zu stellen. Am Ende wird man für seine Offenheit und Ehrlichkeit belohnt. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich habe neue Menschen kennengelernt und bin alles andere als alleine. Es gibt jede Menge Menschen da draußen, die dieselben Ängste haben. Und wer vorgibt, sie nicht zu haben, auf den verzichtet man besser, denn der hat das alles noch vor sich. Nicht er selbst stellt sich dir, aber vor allem sich selbst, in den Weg, sondern seine Angst. Auch deswegen kann ich jedem nur Mut machen, offen und ehrlich über seine Ängste zu sprechen.
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My Body, My Choise

 

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Big Apple, aber wo die New Yorker Lehrer Recht haben, haben sie Recht. Hier ein weiteres Video, wo die Lehrer und Lehrerinnen selbst zu Wort kommen. Ein Pädagoge sagt dort, was ich auch sage, dass er lieber als ein freier Mensch stirbt.

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Der Selbstgerechte und der Bulgare

Erfahre gerade aus dem Buch „Die Selbstgerechten“, eine Abrechnung mit den Linken Linken in der Heimat, dass sich Sahra Wagenknecht, die Autorin, auch mit dem Bulgaren beschäftigt. Da soll es so sein, dass jeder zweite Bulgare im Alter von 20 bis 45 Jahren nach dem Beitritt zur Europäischen Union 2007 seine Heimat verlassen hat. Und das verstehe ich nicht. Gut, es gibt in Bulgarien keine Arbeit, das musste auch ich am eigenen Leibe erfahren. Mein Gott, dann geht man eben zum Amt, so wie ich, aber bitte sehr zu hause. Aber was macht der Bulgare? Wahrscheinlich kauft er auch kein Bio und recycelt auch nicht, und das alles bei uns. Das muss man sich mal vorstellen! Obwohl, warte mal. Neulich, der Paket-Bote, der mir das preiswerte Computer-Teil aus China bis an die Wohnungstür gebracht hat. War der nicht Bulgare? Hatte sein Fahrzeug nicht sogar ein bulgarisches Nummernschild? Oder die Krankenschwester, die den alten Mann von gegenüber pflegt für wenig Geld. Kommt die nicht auch von dort? Und dann die junge Frau, die ich kürzlich zu mir nach hause bestellt habe, und die mir so viel Freude bereitet hat. Mit der ich so viel Spaß hatte, auch das für wenig Geld. War die nicht auch Bulgarin? Aber lassen wir das. Nachdem der Bulgare nun auch zu uns gehört, erweist er sich als so undankbar und kommt auch noch selber her. Wer hätte das gedacht?! Ich meine, es gibt doch auf dem Balkan jede Menge Landschaft (Foto), oder? Und das sogar umsonst!
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#allesaufdentisch: Die Ausgrenzung von Ungeimpften

 

Bevor das Video gleich wieder gelöscht wird, veröffentliche ich es auf meiner Seite. Es kommt übrigens auch eine Bulgarin vor, die in Wien lebt und gerade ein Deja-Vu hat. Auch der von mir immer wieder erwähnte Maskenmob, vor dem ich mich in den Schluchten des Balkans in Sicherheit gebracht habe, kommt im Interview vor.

Video YouTube
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Gestern auf dem Bahnhof

Gestern war ich auf dem Bahnhof, der früher mein zu hause war. Außer mir war nur noch eine Taube in dem Bahnhofsgebäude, die aber schon tot war. Sie lag neben einem Mülleimer an einem Pfeiler, an dem sich auch ein Fernsprecher befindet. Daneben, an der Trennscheibe einer nach oben führenden Treppe, ist ein Schild mit der Aufschrift „Emergency Phone 112 in Bulgaria“ in Großbuchstaben angebracht. Ich war das einzige noch lebende Geschöpf auf dem Bahnhof, Züge fahren dort nicht mehr. Obwohl die Taube auf dem Boden neben dem Mülleimer an einem Pfeiler scheinbar tot war, überlege ich immer noch, ob ich nicht die 112 hätte wählen sollen.

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“Phase Vier”

Keine „Cash Cows“ – einfach nur Kühe

Auch die „Vier Phasen der Planung“ habe ich, wie das allermeiste und vor allem alles Wichtige in meinem Leben, auf der Straße, meiner Universität, gelernt. Das war, als ich noch kein auf dem Trockenen sitzender Taxifahrer war. Gutsituierte Geschäftemacher aus Amerika hatten mir Armen (offensichtlich war ich gar nicht so arm, sonst hätte sich der Raub wohl kaum gelohnt) noch nicht die Arbeit geraubt, denn es gab Fahrgäste für mich, die mich vieles gelehrt haben, zum Beispiel die „Vier Phasen der Planung“.

Die „Vier Phasen der Planung“ sind wichtig, weil man dazu geneigt ist zu glauben, dass es so etwas wie Planung nur in der Planwirtschaft gab. Vielen meinen nun, dass es, nachdem die Planwirtschaft abgewirtschaftet hat, keine Planung mehr geben würde. Dem ist nicht so. Nein, auch in der „Marktkonformen Demokratie“ (O-Ton Angela Merkel) wird geplant, beispielsweise mittels des „Break Even Points“ („BEP“). Der „Break Even Point“ („BEP“) wird routinemäßig bei der Planung eines jeden Geschäftes berechnet, weil er darüber Auskunft gibt, ab wann ein Geschäft Gewinn abwirft, oder mit anderen Worten: ob es sich lohnt oder nicht. Ich komme später auf den „BEP“ zurück.

Jetzt erst einmal zu den „Vier Phasen der Planung“, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben, da sie systemübergreifend sind. Um dies anschaulicher zu machen, erkläre ich die „Vier Phasen der Planung“ anhand eines aktuellen Beispiels:

„Phase Eins: Euphorie“: In dieser ersten Phase erklärt ein falscher Prophet, der oftmals das zu bekämpfende Problem erst selbst geschaffen hat, einen Krieg, mitunter auch den totalen Krieg, verspricht den Sieg, manchmal sogar den End-Sieg, und wird von den Menschen, die an ihn glauben, in der Regel aus Angst, euphorisch gefeiert.

„Phase Zwei: Ernüchterung“: Die Ernüchterung löst bald die Euphorie ab, ganz einfach weil der Plan nicht geschafft, der (End-)Sieg im (totalen) Krieg nicht errungen werden kann. (Es folgt meist ein Truppenabzug, der wie ein Sieg gefeiert, besser: verkauft wird.)

„Phase Drei: Suche“: Nach der anfänglichen Euphorie und der Ernüchterung folgt nun die Suche, und zwar die nach den Schuldigen. (Da die Schuldigen die Suche selbst veranlassen, wird bei ihnen in den allermeisten Fällen nicht nach Schuldigen gesucht.)

„Phase Vier: Bestrafung“: Nachdem kein Schuldiger gefunden wurde (China fällt aus, weil die Amerikaner in den dortigen Labors forschen lassen haben), werden in dieser Phase, in der wir uns im Moment (mal wieder) befinden, komplett Unschuldige bestraft. Dies geschieht insbesondere durch Verleumdung (z.B. durch Bezeichnungen wie „Leugner“, „Idioten“, „Schwurbler“ u.v.a.m.)., Falschaussagen (beispielsweise durch selbst ernannte „Fakten-Checker“, eine Art moderner “Schwarzer Kanal”), Mundtot machen (z.B. Kanal abschalten und dabei seine Hände in Unschuld waschen – das ist wichtig!), weiter durch Berufsverbot (aktuell in Italien) und am Ende Gefängnis oder Psychiatrie (kommt als nächstes).

Alles nicht schön und auch nicht gut aber wohl wahr, wird jetzt der ein oder andere sagen. Nur, was hat das jetzt mit der Planung eines Geschäftes zu tun? Das fragen sich immer mehr Menschen nicht nur in Deutschland, sondern im Westen allgemein. In Bulgarien, wo das Vertrauen in Planer (hier: Geschäftemacher) und deren großartigen Plänen (hier: Geschäften) traditionell wenig ausgeprägt ist, stellt sich niemand diese Frage. Das bedeutet aber nicht, dass der Bulgare nichts von Geschäften versteht. Das Gegenteil ist der Fall. Geht man davon aus, dass die Forschung nach dem Impfstoff (nicht die Erforschung des Virus’!) vom Steuerzahler, also von uns allen bezahlt wurde, dürfte der „Break Even Point“ („BEP“) für die Impfindustrie und ihre Share-Holder schon lange erreicht sein, so sagt der Bulgare (selbst wenn man die Kosten für die Erfindung des Virus’ abzieht). Aber warum wird dann immer noch an diesem Geschäft festgehalten? Auch darauf weiß der Bulgare eine Antwort. Aus dem Geschäft ist eine „Cash Cow“ geworden, die es zu melken gilt, solange sie Milch gibt. Die „Cash Cow“, die man melken soll, so lange sie Milch gibt, ist nicht neu, auch kein Geheimnis und schon gar keine Verschwörungstheorie, sondern steht in jedem Handbuch der Betriebswirtschaftslehre (BWL).

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